Ein Dorf mit Vorbildcharakter
(Wolnzach, hr)Johann Haage im Gespräch mit Behördenleiter Peter Selz
„Den Regen können wir nicht verhindern, aber an vielen anderen Stellen könne wir helfen“, mit diesen Worten eröffnete Peter Selz, Behördenleiter des Amtes für ländliche Entwicklung (ALE), den Tag des Wasser in Oberlauterbach. Für ihn ein Vorzeigeprojekt, denn im Rahmen der Dorferneuerung istauch in Sachen Hochwasserschutz in den letzen Jahren viel geschehen.
Man kennt die Bilder von überspülten Straßen und Wassermassen, die Schlamm und Erde hinterlassen in Oberlauterbach zu Genüge. In einer Talsenke gelegen gab es in dem kleinen Ort über viele Jahre hinweg Probleme bei Starkregenereignissen. Seitdem in Oberlauterbach die Dorferneuerung läuft, hat sichvieles verändert. 3,8 Millionen Euro wurden unter anderem in die Regenrückhaltung und einen neuen Kanal investiert. „Hochwasserschutz ist Lebensschutz“, so Bürgermeister Jens Machold.
Beim Rundgang im Oberlauterbach: das Thema Regenrückhaltung stand im Fokus
„Das Wasser platscht auf dem Boden und reißt ihn mit.“ (Johann Haage, Landwirt aus Oberlauterbach)
Es geht aber nicht nur um den Schutz der Gebäude und Häuser, sondern auch um den Erhalt des Bodens. „Die Bodenerosion ist bei uns eines der zentralen Themen“, erklärte Landwirt Johann Haage. Durch den Klimawandel nehmen Starkregenereignisse deutlich zu. In vielen Fällen kann der Boden dieses Wasser nicht aufnehmen. Die Folge: Erosion!
Gerade im Hopfenanbau ist das ein enormes Problem. Reihenanbau und ein hoher Maschineneinsatz das sind keine guten Voraussetzungen, um Wasser zu bremsen. Dennoch auch hier gibt es Möglichkeiten. „Mit Zwischensaaten versuchen wir den Boden möglichst lange bedeckt zu halten“, erklärt der Landwirt, der zudem weitgehend auf den Einsatz eines Pfluges verzichtet. „Man erhält damit ein wesentlich aktiveres Bodenleben.“
Peter Selz, Behördenleiter der ALE
„Die Regenwürmer sind unsere wichtigsten Mitarbeiter.“ (Johann Haage, Landwirt aus Oberlauterbach)
Gerade diese Maßnahmen sind dann aber auch entscheidend für eine funktionierende Regenrückhaltung wie Guido Romor seitens der ALE erläuterte. Mit der Initiative „Bodenständig“ versucht man jetzt genau diesen Weg zu gehen und verfolgt damit zwei Ziele. Zum einen die Erosion auf den Feldern zu verringern und andererseits auch die Gewässerreinheit zu verbessern. Gerade hier gab es in der Vergangenheit größere Probleme, dass durch die Erosion nicht nur Erde sondern auch Nitrat in die Gewässer eingetragen wurde.
„Lauterbach bedeutet eigentlich, dass das Wasser klar und rein sein sollte“ (Guido Romor, ALE)
Oberlauterbach kann man diesbezüglich durchaus als Vorbildkommune nennen, denn wir wurde nicht nur viel Geld in die Regerückhaltung investiert, sondern alleine schon aufgrund der Tallage ist den Landwirten dort immer schon bewusst, dass man aktiv der Bodenerosion einwirken muss. „Der Boden ist unser wertvollstes Gut, und wir müssen ihn auch erhalten.“
Planerin Steffi Maier: „Mit den insgesamt sieben Regenrückhaltebecken (17.500 m³) können wir Starkregenereignisse deutlich besser abfedern. Auch der Kanal verlandet nicht mehr.
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