European Quidditch Cup 2018
(Pfaffenhofen, mh)
32 Teams aus ganz Europa sind gegeneinander angetreten, der European Quidditch Cup 2018, die erste Europameisterschaft im städtischen Stadion, war ein glänzender Erfolg. Auch durch die LIVE Berichterstattung, die weltweite Aufmerksamkeit fand, hat sich der etwas andere Sport in die Herzen der Kreisstädter gespielt.
Die gemischten Teams kommen mehr oder weniger aus dem Studentenbereich, es sind aber auch Profis dabei, die Geschwindigkeit und Härte durchaus steigern. Quidditch ist ein Vollkontaktsport, der bei den Maltesern für gute Kundschaft sorgte. Schon am Freitagabend zogen die Mannschaften durch Pfaffenhofen und sorgten mit ihren bunten Trikots für entsprechende Aufmerksamkeit.
Über zwei Tage wurde auf bis zu sechs Plätzen gleichzeitig gespielt, allein das Aufwärmtraining und die Motivationsrituale waren schon ein Hingucker. Das Spiel selber, wurde den nichtwissenden, heimischen Zuschauern, von freundlichen, deutschsprachlichen „Guides“, mehr oder weniger simultan erklärt. Am zweiten Tag war die Diskussion auf den gut gefüllten Zuschauerrängen schon spezieller, die Pfaffenhofener sind halt lernfähig.
Das ganz große Plus war das internationale Miteinander, die Begeisterung und der freundliche Umgang mit jedermann/Frau. Die Organisation war genial gut, ob Spielablauf, medizinische Versorgung oder Verpflegung der teilweise über 800 Spielbeteiligten und Zuschauer, großes Lob, gerne wieder.
Das Turnier gewonnen haben die Titans Paris, die einen sehr kampfbetonten Stil pfegten. Die deutschen Teams konnten sich folgendermaßen platzieren: 8. Platz für Münchner Wolpertinger, 10. Platz für Darmstadt Athenas, 16. Platz für Three River Dragons Passau und 17. Platz für Rheinos Bonn. (Videos http://sportdeutschland.tv/best-of/1-re-live-european-quidditch-cup-2018-tag-teil)
Quidditch ist ein Kontaktsport, der in gemischtgeschlechtlichen Teams gespielt wird und Elemente aus Handball, Rugby und Dodgeball miteinander vereint. Er erhielt 2005 Einzug in die reale Welt, als Studenten in Middlebury, USA, einen Weg fanden, den Harry-Potter-Sport an eine Welt anzupassen, in der Besen nicht fliegen können. Seitdem sind sowohl der Sport selbst, als auch die Gemeinschaft, die ihn umgibt, enorm gewachsen. (aus http://www.deutscherquidditchbund.de)
Spieler*innen müssen während des Spiels die gesamte Zeit über einen Besen zwischen den Beinen behalten. Aerodynamisch an den Sport und die Sicherheitsansprüche des Körperkontakts angepasst handelt es sich hierbei in der Regel um leichte PVC-Stangen. Jedes Team schickt sieben Spieler*innen aufs Feld: Drei Jäger*innen passen sich den Quaffel, einen Volleyball, zu, und versuchen, durch einen der drei Ringe des gegnerischen Teams zu werfen, um 10 Punkte pro Tor zu gewinnen. Der*die Hüter*in verteidigt die eigenen Ringe des Teams. Zwei Treiber*innenspielen mit Klatschern (Dodgebälle), die sie nach gegnerischen Spieler*innen werfen, um diese "auszuknocken". Wer von einem Klatscher getroffen wurde, muss vom eigenen Besen absteigen und darf nicht ins Spiel eingreifen, ehe er*sie die Ringe des eigenen Teams berührt hat. Der*die Sucher*in des Teams versucht, den Schnatz zu fangen. Der Schnatz ist ein*e unparteiische*r, oftmals sehr wendige*r Spieler*in, in gelb gekleidet und mit einem am Hosenbund befestigten Tennisball in einer Socke. Wird der Schnatz gefangen, d.h. die Socke herausgezogen, endet das Spiel und der*die erfolgreiche Sucher*in gewinnt 30 Punkte für sein*ihr Team.
Von den sieben Spieler*innen auf dem Feld dürfen sich maximal vier mit dem gleichen Geschlecht identifizieren. Auf diese Weise sind Spieler*innen jeden Geschlechts, ob innerhalb oder außerhalb des binären Systems, willkommen, Quidditch zu spielen.
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