Stadt verleiht Kulturpreis an verdiente Künstler und Kulturschaffende
(Pfaffenhofen, wk)Bei einem Festakt im historischen Rathaussaal fand die Verleihung des Kulturpreises der Stadt Pfaffenhofen an verdiente Künstler und Kulturschaffende statt. Geehrt wurde in diesem Fall nicht eine Einzelperson, sondern das Konzertgremium der Stadt Pfaffenhofen. Dieser Kulturpreis wird erstmalig und zukünftig alle 5 Jahre an verdiente Künstler verliehen als Anerkennung für ihr langjähriges Engagement im Kulturbereich.
Bürgermeister Thomas Herker, Steffen Kopetzky und Peter Feßl
Neben der jährlichen Verleihung des bisherigen Kulturförderpreises, der zukünftig jungen Talenten vorbehalten bleibt, soll es nun alle fünf Jahre, immer zu den Paradiesspielen, einen Kulturpreis für das Lebenswerk verdienter Künstler und Kulturschaffende geben; darüber hinaus gibt es seit 2014 noch das Josef-Maria-Lutz-Stipendium für Literaten.
Dieter Sauer nahm Urkunde und Preis stellvertretend für das Gremium in Empfang
Der jetzt erstmalig verliehene Kulturpreis der Stadt geht an ein Gremium, das sich seit über 30 Jahren besonders um klassische Musikkonzerte auf hohem Niveau in Pfaffenhofen eingesetzt hat. Dem Gremium gehören an: Professor Karl Betz, Studiendirektor Dieter Sauer und Professor Gerhard Weinberger sowie Stefan Daubner, Auwi Geyer, Manfred Leopold, Max Penger und Peter Wittrich, wobei Betz, Sauer und Weinberger zu den Gründungsmitgliedern gehören.
Bürgermeister Thomas Herker hob bei seiner Begrüßung hervor, dass die Geschichte dieses Preises keine einfache Sache gewesen sei, er freute sich aber, dass das Konzertgremium diesen neuen Preis als erstes erhält, da es sich seit mehreren Jahrzehnten für die Kultur in Pfaffenhofen eigesetzt hätte. Kulturreferent des Stadtrates, Steffen Kopetzky, ging auf die Geschichte der Pfaffenhofener Kulturpreise ein. Als junger neugewählter Stadtrat habe er 2008 im Kulturausschuss erlebt, dass für den besten Traber des Trabrennens ein Betrag von 3.000 Euro gestiftet werden sollten, dagegen nur 1.000 Euro als Kulturförderpreis für junge Künstler. Für ihn war klar, dass es nicht sein kann, dass für ein Siegerpferd so viel Geld aufgewendet werden soll, für junge Künstler dagegen nur ein deutlich geringerer Betrag. Der Streit eskalierte bis zu der Bemerkung, die Jungen sollten doch lieber zur Arbeit gehen, so dass der Stadtrat endgültig entscheiden musste, für Künstler den Betrag anzuheben. Da der Kulturförderpreis nicht alles abdeckt, wurde jetzt entschieden, einen Kulturpreis einzuführen, der langjährig tätige Kulturträger und Gremien ehren soll. Damit habe die Kulturförderung in Pfaffenhofen zukünftig drei Säulen.
Willihard Kolbinger
Die Laudatio hielt Willihard Kolbinger, ehemaliger Zweiter Bürgermeister und ehemaliger Kulturreferent (1972 – 1990), der allen Bürgermeistern von früher und heute sowie allen Stadträten und auch Eltern dankte, die sich für die musische Erziehung eingesetzt hätten. Er ging dabei auch auf die Geschichte der städtischen Musikschule ein und die Differenzen zwischen bürgerlicher Gesellschaft und Kirchenkreisen sowie auf die Gründung des Haus der Begegnung zu einem Kulturzentrum, denn der damalige Bürgermeister Schranz wollte lieber Straßen bauen, statt die Kultur zu unterstützen. Besonders eingesetzt hatte sich damals Sepp Hobmeier, der spätere Bürgermeister nach Schranz.
das Konzertgremium-im Vordergrund die Gründungsmitglieder Karl Betz, Dieter Sauer, Gerhard Weinberger
Die Gründungsmitglieder des Konzertgremiums hatten sich von Beginn an für hochwertige Rathauskonzerte eingesetzt; das erste Konzert fand 1985 statt und seither sind die Rathauskonzerte aus dem Kulturleben der Stadt nicht mehr wegzudenken. Der Vorteil war, dass die Gründungsmitglieder Kontakt zu Meisterschülern hatten, die gerne bereit waren für ein günstiges Honorar in Pfaffenhofen aufzutreten. Auch die Förderung des musikalischen Nachwuchses hat große Erfolge gezeigt mit jungen Musikern, die inzwischen in renommierten großen Orchestern ihren Platz gefunden hätten. Und mit Augenzwinkern merkte Kolbinger an, dass es ja vielleicht auch einen Preis für die musikalischste Stadt geben könnte, um den sich Pfaffenhofen dann bewerben könnte. Erfreulich sei, dass andere Kommunen in der Region wie Geisenfeld und Schrobenhausen die Idee der Rathauskonzerte übernommen hätten.
Stadtrat und Musikreferent Peter Feßl präsentierte die einzelnen Preisträger bei seinem Grußwort aus seiner ganz persönlichen Perspektive, denn er kennt alle Mitglieder persönlich seit langer Zeit. Mit Bürgermeister Thomas Herker verlieh er den Gremiumsmitgliedern den Kulturpreis samt Urkunde und die drei Gründungsmitglieder Professor Karl Betz, Studiendirektor Dieter Sauer und Professor Gerhard Weinberger durften sich ins Goldene Buch der Stadt Pfaffenhofen eintragen.
Karl Betz am Flügel, Dieter Sauer und Max Hanft, Gerhard Weinberger am Cembalo
Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung durch die Preisträger selbst: Prof Karl Betz spielte Werke von Franz Liszt und Franz Schubert (Klavier), Dieter Sauer (Violine) zusammen mit Max Hanft (Klavier) eine Violinsonate von Wolfgang Amadeus Mozart und Prof. Gerhard Weinberger eine Sonate von Carl Philipp Emanuel Bach auf einem eigens herbeigeschafften Cembalo.
Dieter Sauer beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Pfaffenhofen
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