Im Dialog mit Migranten-Helfern
(Pfaffenhofen, rt)
Zu einer Dialogveranstaltung unter dem Motto „Willkommen – Ankommen – Weiterkommen. Was bringt die Asyl- und Integrationspolitik in Bayern?“ eingeladen hatte das Pfaffenhofener Landratsamt all jene, die sich im Landkreis um Migranten kümmern. Das Informationsbedürfnis war so groß, dass die Veranstaltung im Hofberg-Saal voll mit Gästen war, die überwiegend der Flüchtlingshilfe zuzuordnen waren.
Mechthilde Wittmann, die Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung und der Landtagsabgeordnete Karl Straub, Mitglied des Ausschusses für Verfassung, Recht und Parlamentsfragen sowie des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden im Bayerischen Landtag, von der CSU standen Rede und Antwort zu sieben Themenfeldern. Dazu wurden im Vorfeld 55 Fragen der Ehrenamtlichen eingereicht. Die meisten betrafen das Manchinger Transitzentrum, das womöglich demnächst zum sogenannten „Ankerzentrum“ umfunktioniert werden könnte. Weitere waren in der Reihenfolge der Fragen-Anzahl: sozialer Wohnungsbau und staatliches Handeln, Rechtliches, Integration an Schulen, Integration Landkreis, europäische Asylpolitik und Einzelfragen.
Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (CSU) mahnte eingangs: "Es werden nicht alle hierbleiben können, einige werden auch wieder heimgehen müssen." Derzeit setze sich die Landkreisbevölkerung unter anderem aus elf Prozent Menschen nicht deutscher Nationalität zusammen, davon seien etwa ein Prozent Flüchtlinge. Abgenommen habe die Zahl derer, die sich ehrenamtlich für Migranten einsetzten - „300 sind von 700 Ehrenamtlichen verblieben.“ All jene lobte Wolf voller Überzeugung: „Sie leisten eine großartige Aufgabe, die hauptamtlich nicht zu ersetzen ist!“ Gleichzeitig drückte er sein Erstaunen darüber aus, dass es viele Leute gebe, „die die Probleme nicht sehen.“ Straub sprach von 98 Prozent Migranten, mit denen es keine Schwierigkeiten gebe. Doch was die Abschiebungen betrifft: „Die macht keiner gerne, sie sind aber notwendig.“
Danach war Wittmann mit ihrem kurzen Statement an der Reihe. Was oft nicht thematisiert werde sei die Tatsache, dass 84 Prozent der Zuwanderung innerhalb Europas stattfinde. Das mache aber die Dinge nicht einfacher, wie sie ergänzte. Als großes Problem sah die Politikerin auch die Lage auf dem Wohnungsmarkt an. Durch den Zustrom werde diese nicht leichter. Sowohl Wittmann als auch Straub wiesen auf die Bemühungen der bayerischen Regierung hin, die Wohnungsnot zu lindern. Doch es war wohl jedem im Raum klar, dass die diversen Unterstützungsangebote insbesondere finanzieller Natur maximal nur im Ansatz helfen können. Die Integrationsbeauftragte stellte aber auch mit Blick auf sogenannte Wirtschafts- oder Arbeitsflüchtlinge klar, dass Zuwanderung nach Deutschland aus allen Ländern der Welt früher und auch jetzt möglich war und ist. „Es sind nur bestimmte Voraussetzungen nötig. Wer zu uns zuwandern will, hat dazu alle rechtlichen Möglichkeiten!“ Das Asylrecht sei davon jedoch getrennt zu sehen.
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