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Wenn der Landesvater kommt: die Problemthemen

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Wolnzach, 19.08.08 (ted). Der Platz vor dem Deutschen Hopfenmuseum, der kleine Hopfengarten im Rücken, ist Rednern anzuraten. Hier entfalten sie Premiumleistungen. Eine starke Erika Görlitz, ein lockerer, informativer Max Weichenrieder, ein gewitzter Landrat Josef Schäch, ein schwärmender 1. Bürgermeister Jens Machold, ein prägnanter Dr. Johann Pichlmaier (HVG/Verband deutscher Hopfenpflanzer), ein begeisternder Hans Sommerer (Verein Deutsches Hopfenmuseum) – ein glücklicher bayerischer Ministerpräsident.

Während MdL und Ex-Staatssekretärin Erika Görlitz den Tag und all seine Programmpunkte mit Faszination Revue passieren ließ und MdL Max Weichenrieder, zugleich Oberbayerische BBV-Vorsitzender, auf Probleme der Landwirte mit den Energiepreisen einging, aber auch die Bedeutung des Hopfens für die Hallertau wirtschaftlich und kulturell hervorhob und die Forschung Weihenstephans würdigte, hielt Landrat Josef Schäch seine „erste Ministerpräsidentenrede“: In seinen 18 Jahren als Bürgermeister von Wolnzach war es ihm vergönnt, einen amtierenden Ministerpräsidenten begrüßen zu dürfen. Mit einem Landkreiskrug sollte Dr. Beckstein oft daran erinnert werden. Dazu munkelten seine protokollarischen Begleiter: Der kommt in das Zirbel-Zimmer.

Im Krug hatte Schäch eine Kurzinformation über sein Lieblingsprojekt „Jugend braucht Arbeit“ mit dem Jugend- und Bildungsdorf Wolnzach als Pilotprojekt. Schäch bat um Unterstützung. Dazu antwortete Dr. Beckstein, dass er auch an diesem Thema arbeite. Ein Staatssekretärsausschuss soll die Lage am Lehrstellenmarkt objektiv ausloten. Auch werden alle Nicht-Ausbildungswilligen von Betreuern wöchentlich angerufen. Sie sollen zur Arbeit gehen. Schäch würdigte als Landrat auch die positive Einstellung Becksteins zum Musikgymnasium auf dem Scheyerer Prielhof. Ansonsten strotze der Landkreis von positiven Zahlen und vielen Projekten.

Jens Machold bat den Ministerpräsidenten um den begehrten Eintrag ins Goldene Buch Wolnzachs. Dann hieß er Dr. Beckstein mit den Hopfen-Hoheiten herzlich willkommen im Markt Wolnzach. Zur 1200 Jahrfeier Wolnzachs in 6 Jahren sei er schon heute eingeladen, wieder zu kommen. Als örtlichen Wunsch gab er Dr. Beckstein auf den Weg eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 km der Autobahn im Wolnzach-Tal. Dafür könnten Strecken ohne Anlieger freigegeben werden.

Dr. Pichlmaier oblag es, den offiziellen Programmpunkt des Besuchs in Wolnzach „Erfahrungsaustausch mit der Hopfenwirtschaft“ auf den Nenner zu bringen. Vom Ministerpräsidenten erwarte er sich keine Preisgarantien, aber gute Rahmenbedingungen. Der Hopfenverbandspräsident lobte die hervorragende Arbeit von Landwirtschaftsminister Miller, den existentiell wichtigen Beitrag Hülls und die Unterstützung bei Marketingaktionen für den Hopfen weltweit. Eine flächendeckende Bewässerung der Hopfenanlagen müsse aufgebaut werden, das Bier dürfe nicht als Alkohol verteufelt werden und bei den ausländischen Saisonarbeitskräften brauche die Hopfenwirtschaft eine unbürokratische Handhabung und ein Augenmaß bei den Kontrollen. Auch in der neuen Europäischen Agrarpolitik sieht Dr. Pichlmaier Bedrohungen, v. a. direkter Förderungen von Forschungsprojekten oder eine überzogene Pflanzenschutzdiskussion.

Hans Sommerer als neuer Vorsitzender des Vereins Deutsches Hopfenmuseum schilderte den Erfolgsweg des Museums und den heutigen Stand. Eine Hopfenkirm mit Produkten zum Hopfen soll Dr. Beckstein an Wolnzach erinnern. Den Reden voraus ging eine Begegnung Dr.

Becksteins mit Edith Milchmeier, der amtierenden Friseurweltmeisterin. Im Publikum fielen immer mehr Personen im Läufer- oder Radler-Dress auf. Sie waren aus Gerolsbach und anderen Orten des Landkreises Pfaffenhofen nach Wolnzach gekommen, um den Landesvater zu ehren. Ein Oldtimer-Traktor diente den Politikern als Photogag und zum Ausschank des Bürgerbräus spielte die Wolnzacher Marktkapelle. Ein großer Tag für Wolnzach.

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