Hochwasserfreilegung I: ein Geschenk für den Markt
(Wolnzach, ted)Das Wolnzacher Gebläse spielte unter einem riesigen Baggerarm. Ein reizvolles Info-Häuschen ziert seit Donnerstag 11.00 Uhr den Parkplatz vor dem Feststadel. Stelldichein für alle politisch Tätigen zum Spatenstich für die Hochwasserfreilegung: Als Redner Karl Deindl, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt, Landrad Josef Schäch, Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth, Bürgermeister Jens Machold und die Planer, stellvertretend Kurt Beckel. Dann die Mandatsträger MdL Erika Görlitz und Max Weichenrieder, Bezirksrätin Annemarie Höcht, Bachhuber & Co. als Fachreferenten, Gemeinderäte, stellvertretende Bürgermeister, Presse und natürlich die Betroffenen, die Grundstückseigentümer alias Spender. Immerhin erhalten sie für ihre Abtretungen eine angemessene Entschädigung.
Der Gewinner wird die Bevölkerung sein. Einerseits wird Hochwasser schneller und besser ablaufen, andererseits wird die Wolnzach wieder zum Erlebnisraum, darf mäandern, eine Naherholungszone sein für alle romantischen Wolnzacher – wenn kein Hochwasser ist. 9–10 Mio. Euro wird die Maßnahme erfordern. Der Markt muss davon 30 Prozent im ersten Abschnitt, danach 35 Prozent aufbringen. Ein besonderes Geschenk, da normal 50 % die Kommune treffen. Auch alle Planungskosten übernimmt der Bezirk. Dahinter stehen Beschlüsse im Bezirkstag (Jungwirth und Höcht) und im Finanzausschuss des Landtags (Weichenrieder und Görlitz). Dabei soll die Maßnahme I sich unmittelbar weiterentwickeln können in Maßnahme II und III (oberhalb Schleifmühlstraße) – auch finanztechnisch.Wenn der Markt Wolnzach nicht schon so viele Schulden hätte, könnte er sich über so viel Geschenke richtig freuen. So aber werden ihm 3 Mio. Euro an Mehrschulden auch beschert. Aber das müssten die neuen Wolnzach-Auen auch wert sein. Fazit: Danke und durch. Und wenn kein Gau alias Hochwasser bis zur Fertigstellung von Abschnitt III eintritt, können alle auch dem Herrgott danken. Der hat dann zu 100 % bezuschusst. Und wenn alles sehr schön wird – was alle Redner garantieren – dann darf die Planung und Baukontrolle auch einen Beckel haben. Wolnzach ahoi. Ein Jahrhundertprojekt
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