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Dalí sah den Zusammenbruch des Dollars voraus

(Wolnzach, ted)

Salvador Dalí starb vor 19 Jahren. Er gilt nicht nur als einer der drei besten spanischen Maler des 20. Jahrhunderts, seine Werke enthalten viele Visionen und Prophezeiungen. Sie zu deuten und zu publizieren ist das Lebenswerk von Roger Erasmy, 72, dem Gründer und Mentor der Bewegung „Dalís Erben“. Auch in Wolnzach hielt er schon mehrere Vorträge, wobei die Vorhersage des 11. Septembers 2001 durch ein Bild Dalís belegt wurde. Es zeigte das World Trade Center in Flammen. Aus dem Bild „Der Bahnhof von Perpignan“ lassen sich viele Details als Prognosen deuten.

Dass dies auch Fehldeutungen nicht ausschließt, musste Erasmy einstecken, als er voll auf die Wahl Ségolène Royals bei der französischen Präsidentschaft 2007 setzte. Erasmy: „Es ist das Jahrhundert der Frauen“. Doch die lauthalsen Verkündigungen ließen Journalisten nach der Wahl wieder Abstand von Erasmy nehmen. Auch Hillary Clinton schaffte es (noch) nicht. Erasmy ist auch sicher, dass Ségolène Royal doch noch kommen wird. Dalí irre sich nicht. Zwei weitere große Themen bewegten Dalí. Ein Wüstenkrieg, den die Amerikaner verlieren werden. Erasmy deutet dies als den Irak-Krieg. Ferner die „Apotheose“ des Dollars. Der Zusammenbruch des Dollars als Leitwährung und der Verherrlichung des Dollar-Weltsystems. Nach Erasmy, der tief gläubig, wenn auch nicht konfessionell ist, sprach Gott selbst über den „verrückten“ Dalí zur Menschheit. Dalí, der jahrelang in den USA lebte und demnach auf dieses Land mit viel Abstand blickte, könnte durchaus eine hohe Sensitivität zugeschrieben werden, die Zeichen der Zeit zu deuten. Erasmy erlebte auf einer Fahrt durch Südfrankreich so viel Mysteriöses, dass er dies als Ruf auffasste, die Visionen Dalís zu erforschen und zu predigen. Er ist der „Prophet“ aus der Quellenlage Dalís. Eigentlich auch gar nicht so abgehoben: Dalí ahnte die Zukunft, sah sie in Bildern, die er malte. Erasmy sieht die Bilder, deutet sie und verkündet die Zukunft.

Mit der Vorhersage der Dollarkrise (verbrennende Dollars) hat nun Erasmy sicher viel zu tun. Vielleicht wird sein Buch darüber, das er schon vor 2006 schrieb, nun doch noch gekauft. Leider sind alle Publikationen Erasmys nur in Französisch verfasst. Erasmys größter Wunsch: einmal in einer Fernseh-Talkshow seine Mission darlegen zu können. Denn eines ist sich Erasmy aus all den Jahren der Erforschung der Bilder Dalís sicher: Dalí irrt nicht.

Über die Risiken der Weltwirtschaft

Die derzeitige Finanzkrise folgte der Vergabe von Krediten an nicht solvente Kunden, einer ungenügenden Realabsicherung (Immobilien) und einer Verschlimmerung durch sinkende Immobilienpreise und Absenkung der Beleihungsgrenzen. Das „Handwerkszeug“ bei der Kreditvergabe wurde vorsätzlich, ja eigentlich schon kriminell vernachlässigt. Greenspans Liquiditätsschwemme habe dies erforderlich gemacht. Das billige Geld musste unter das Volk. So wurden 3 Billionen an „faulen Krediten“ angehäuft, für Dritte verpackt und weiterverkauft, im Schneeballverfahren hoch verzinst – ein Crash, wie wir ihn schon öfters erlebten z.B. bei Bernie Cornfeld – nur eben zigtausendfach größer.

Durch die Renditezwänge wurden die anonymen hochverzinslichen Kredite in der ganzen Welt angenommen, z.T. sogar mit billigen Krediten gegenfinanziert. Die Shareholder-Value-Theorie fordert eine hohe Eigenkapitalverzinsung. Der Fluch dieser Wirtschaftstheorie: Fast alle Unternehmen, die sich ihr verschrieben, gingen durch zu hohe Risiken und ihre Einlösung durch ständige Veränderungen in die Insolvenz. Heute sind es die größten Banken der Welt.

Von den geschätzten 3 Billionen Euros fauler Kredite sind heute erst die Hälfte wertberichtigt, wenn die 700 Mrd. Dollar der US-Regierung eingerechnet werden. Die zweite Hälfte wird vielfach bitterer werden als die erste, da ja alle Träger des Finanzsystems an ihre Grenzen gegangen sind. Die Staatsverschuldung wird also um diesen Betrag zunehmen müssen, denn nur Regierungen können Geld bzw. Deckung generieren – wenn sie das Vertrauen des Geldakzeptanten haben. Bei verschiedenen Währungen wird sich dieses Vertrauen in den Wechselkursen ausdrücken.

Der Dollar als Leitwährung pumpte gigantische Geldmengen in den Weltwirtschaftskreislauf. Verliert Amerika den Mythos des mächtigsten Landes der Welt, werden andere Währungen vorgezogen. Die Flucht aus dem Dollar würde diese Währung in den freien Fall bringen. Zugleich würde der Export in die USA nur noch über Ersatzwährungen finanzierbar. Bei dem notorischen Handelsdefizit der USA (= Finanzierung über den Leitwährungsbonus) bräche das gesamte US-Finanzsystem zusammen – und zwar nachhaltig. Die USA müssten der Weltwirtschaft eine Währungsreform des Dollars aufzwingen. So entledigten sich die USA ihrer Schulden.

Die Börsen krachten letzte Woche, weil das Vertrauen in das Bankensystem schwand. Schließlich sind über 30 Prozent des Börsenwerts Finanzaktien gewesen. Sie rissen dann alle Kurse nach unten. Im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Realwirtschaft nimmt die Börse diese Rezession auch bereits vorweg.

Doch das größte Problem der Weltwirtschaft seit den 90er Jahren sind die vagabundierenden Finanzmassen. Es gibt so viel mehr Liquidität auf der Welt, die nach Anlage und Rendite sucht, als reale Möglichkeiten bestehen. Keine Währung hält einer Spekulation gegen sie stand. Sie verändern die Warenpreise, ja das ganze Welthandelssystem kann durch sie massiv geschädigt werden. Zwar folgt der Markt dem Markt, aber in Turbulenzen herrscht keine Übersicht.

Eduard Kastner

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