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Ministerpräsident Stoiber besucht Firma Wolf Mainburg

(Mainburg, st)

 Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit besuchte Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber die Firma Wolf Heiztechnik GmbH in Mainburg. Geschäftsführer Alfred Gaffal zog sich unmittelbar nach der Ankunft des Ehrengastes mit diesem zu einem Vier-Augen-Gespräch zurück. Anschließend besichtigte der Ministerpräsident das Firmengelände des größten Arbeitgebers im Landkreis Kelheim. Den Grund seines Besuches formulierte Stoiber so: "Ich informiere mich vor Ort persönlich über die Entwicklung der Unternehmen und damit auch des Arbeitsmarkes". Was er sah, beeindruckte ihn sichtlich: "Die Wolf GmbH ist ein großartiges, innovatives Unternehmen".

Grußwort und Statement von Alfred Gaffal

(Vors. der Wolf Geschäftsleitung)

1. Grußwort

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

sehr geehrte Frau Stoiber,

sehr geehrte Damen und Herren der bayerischen Wirtschaft,

sehr geehrte Vertreter der Presse,

herzlich willkommen bei Wolf!

Es ist uns eine große Ehre und Freude, dass wir Sie heute bei uns begrüßen dürfen.

Eine große Ehre auch deshalb, weil wir den erfolgreichsten Ministerpräsidenten Deutschlands hier haben, der ein wohlgeordnetes, dynamisches, erfolgreiches und dennoch traditionelles Bayern gestaltet hat.

Wir bei Wolf haben ja viel mit Energieeffizienz zu tun - daher fragen wir uns, woher Sie die unglaubliche menschliche und fachliche Energie genommen haben, um Bayern so erfolgreich und nachhaltig an die Spitze Deutschlands zubringen.

Um es in unseren Worten zu sagen: Der Wirkungsgrad Ihres Energiesystems muss weit über 100% betragen.

Sicherheit, Wohlstand, niedrigste Arbeitslosigkeit, ein Wachstum von 3,7%, die geringste Pro-Kopf Verschuldung Deutschlands - das sind nur einige Eckpunkte für diese politische Energie-Leistung.

Ihre Vision "Bayern 2020" ist die Zukunft weisende Formel für Standortförderung, Firmenansiedlung, Zukunftsbranchen, beste Infrastrukturen, Klimaschutz und für unser wertvollstes Gut: die Förderung des einzigen Rohstoffes den wir haben - der Bildung.

Wolf arbeitet aktiv an den Konzepten der Zukunft mit seiner Forschung und Entwicklung mit - auch für den Klimaschutz. Unser Motto für 2007 zeigt das. Es lautet: Unseren Kindern verpflichtet.

Wolf hat sich dem von Ihnen initiierten "Umweltpakt Bayern" verschrieben. Die Ziele, die Steigerung der Innovationsfähigkeit und ein umweltfreundliches Wirtschaftswachstum unter dem Leitbild der Nachhaltigkeit haben wir uns auf unsere Fahnen geschrieben. Der Pakt ist Ausdruck der Verantwortung von Staat und Wirtschaft für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen.

Klimaschutz und Energie sind für uns alle Herausforderungen, die zur Entwicklung unseres Landes beitragen müssen. Bei der Bewältigung dieser Aufgaben stehen wir der Bayerischen Staatsregierung für die Bereiche Wärme, Klima und Solar mit Rat und Tat gerne zur Seite.

Wolf hat sich für die Zukunft fit gemacht. Wir haben die Systemtechnik für Heiz-, Klima-, Lüftungs- und Solartechnik neu definiert. Wolf steht für effiziente und umweltschonende Technik und gilt zu Recht als "Die Kompetenzmarke für Energiesparsysteme".

Unsere Brennwertgeräte und das Konzept Wolf-Sonnenheizung ermöglichen bis zu 50% Energieeinsparung. Unsere Klimageräte erzielen bis zu 90% Energierückgewinnung.

Biomasse-, Wärmepumpen- und Solartechnik runden unseren Anteil zur CO2-Reduzierung auf der Produktseite ab.

2006 war das beste Jahr der Wolf-Firmengeschichte. Als einziger bayerischer Heiztechnik-Hersteller sind wir mit führend in Deutschland - und in Europa die Nr. 1 in der Klimatechnik für Gewerbe- und Industriebau.

Hier aus Niederbayern liefern wir unsere Produkte über 60 Tochtergesellschaften und Partner in 45 Länder der Erde. Insbesondere der Osteuropäische Markt und die neuen EU-Länder sorgen für erfreuliches Wachstum im Export.

"Zukunft made in Germany" ist für uns Verpflichtung. Der Standort Mainburg wird weiter ausgebaut. Wir haben unsere Solarfertigung 2003 aus Tschechien in die Hallertau zurückgeholt und konnten damit Arbeitsplätze schaffen.

Und damit nicht genug: In den letzten vier Jahren flossen 20 Mio. ? in die Weiterentwicklung des Unternehmens und das wird fortgesetzt: Wir werden weiter in den Standort Mainburg investieren.

Wir tun das auch, weil wir uns als größter Arbeitgeber des Landkreises der Verantwortung für die Region bewusst sind. Immerhin fließen rund 63 Mio. ? Lohnsumme in die Region zurück.

Verantwortung für die Zukunft, gemeinsam für ein erfolgreiches und sicheres Bayern arbeiten. Ihre Politik, Herr Ministerpräsident hat Bayern an die Spitze gebracht, um die uns viele beneiden.

Hierfür ist nicht nur Bayern, sondern sind Ihnen alle Bürger Deutschlands zu Dank verpflichtet. Ihre Politik war Anregung und Motivation für alle.

Herzlichen Dank für Ihren Besuch bei uns - auch im Namen unserer 1250 Mitarbeiter am Standort Mainburg und den 350 Mitarbeitern bei unseren Tochtergesellschaften und Partnern im Ausland. Ihr Besuch ist etwas ganz besonderes für uns.

2. Statement

a. Nun kurz zur allgemeinen wirtschaftlichen Situation der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie

Die bayerische M+E-Industrie befindet sich in einer sehr guten konjunkturellen Lage. Das bestätigt die aktuelle Umfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung unter Mitgliedsbetrieben.

Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft wird von über der Hälfte der Firmen als gut bewertet.

Die Firmen gehen von einer weiteren dynamischen Entwicklung aus. Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte beschleunigt fortsetzen. Auch für 2008 sind die Unternehmen optimistisch.

Die bayerische M+E-Industrie erlebt einen Boom wie schon seit sieben Jahren nicht mehr und wird in diesem Jahr 15.000 neue Stellen schaffen. Trotzdem werden rund 7.500 Fachkräfte fehlen. Die Unternehmen sind gefordert noch mehr auszubilden. Wir hier bei Wolf bereiten derzeit 78 Lehrlinge auf ihr Berufsleben vor.

b. Die wirtschaftliche Lage der deutschen Heizungindustrie

Grundsätzlich ist die deutsche Heizungsindustrie für die Zukunft gut gerüstet und weltweit führend. Sie erzielte in 2006 einen Umsatz von elf Mrd. ?. Davon 50% in Deutschland. Sie beschäftigt weltweit 54.000 Arbeitnehmer. Davon ebenfalls 50% in Deutschland.

Entgegen der allgemeinen guten wirtschaftlichen Entwicklung hat die Heizungsbranche im ersten Halbjahr einen Rückgang von 25% zu verzeichnen. Das führt nun bei einigen Unternehmen bereits zu Stellenabbau, "Zwangsurlaub" und Existenzangst.

Gott sei Dank laufen bei Wolf die Bereiche Klimatechnik und Export exzellent. Das hilft uns enorm unsere gesetzten Ziele 2007 trotzdem zu erreichen.

Der dramatische Einbruch des Marktes hat folgende Ursachen:

1. Diskussion über Verteuerung und Verknappung der Primärenergien Öl, Gas, Pellet und Strom

2. Verunsicherung bei Endverbrauchern, welche Heizung eingesetzt werden soll, führt zum Investitionsstau

3. Vorzieheffekt durch Mwst.-Erhöhung in 2006

4. Wegfall der Eigenheimzulage

5. schleppende Durchsetzung der EnEV und

6. verzögerte Einführung des Energieausweises

Dieser ernüchternden Marktsituation steht ein riesiges Modernisierungspotential für Heiz- und Klimatechnik gegenüber. Nur 10% der 17 Mio. Heizungsanlagen in Deutschland haben bereits Brennwerttechnik und nur 5% der Gebäude eine Solaranlage. Rund 2,5 Mio. Wärmeerzeuger in Deutschland, sind älter als 24 Jahre.

Die müssten alle ausgetauscht werden, wenn man bedenkt, dass bei der Modernisierung der Heizanlage bis 50 % Energie gespart wird.

Gas- und Ölimporte im Wert von rund 6 Mrd. ? könnten gespart und der Ausstoß von 54 Mio. Tonnen CO2 könnten verhindert werden.

Ebenfalls riesige Energiesparpotentiale schlummern in der Klimatechnik. Auch hier müssten Altanlagen ersetzt werden durch moderne Klimatechniksysteme. Energierückgewinnung von bis zu 90% ist hier dann möglich.

Es muss gehandelt werden! Eindeutige Gesetze, klare Aussagen und konkrete Handlungsempfehlungen sind notwendig: Nur durch Ankündigung werden die Klimaziele 2020 nicht erreicht.

Hier möchte ich auf das Positionspapier des Bundesverbandes der deutschen Heizungsindustrie BDH hinweisen, das die dringende Umsetzung folgender Punkte für das "Integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung" empfiehlt:

1. Nicht eine bestimmte Technik sondern die Energieeffizienz der neuen Anlage sollte gefördert werden

2. Wettbewerb aller Energiearten im Wärmemarkt fördert Effizienz und Innovationen.

3. Verschärfung der Anforderungen zur Durchführung der Energie-Einspar-Verordnung EnEV

4. Konstruktive Förderung der erneuerbaren Energien über marktnahe Instrumente

Förderung muss nicht finanzielle Förderung bedeuten, sondern kann auch die Vorschrift sein, alte ineffiziente Anlagen auszutauschen.

Grundsätzlich sollte es klare und durchhaltbare Vorgaben geben. Die plötzliche Reduzierung einer Förderung, wie beispielsweise Anfang diesen Jahres für Solarthermie und Pelletheizungen, brachten Marktrückgänge von 35 bezw. 70% mit sich.

Das führt zu unkalkulierbaren und gefährlichen Geschäftsschwankungen bei den Unternehmen.

Die Modernisierung des Anlagenbestandes durch verständliche Vorgaben und die Durchsetzung der EnEV generiert für uns alle eine klare Win-Win-Situation.

... und zu guter letzt: Der größte Sieger dabei ist unsere Umwelt. Sie gilt es schließlich für unsere Kinder zu erhalten.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, Sie sind bekannt für klare Ziele. Einfache Vorgaben und einfache verständliche Förderpolitik die jeder versteht sind notwendig, den Investitionsstau in der Heizungsbranche und die Verunsicherung der Verbraucher zu beenden.

Das hilft der Umwelt, Deutschland und damit Bayern.

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