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Geld arbeitet nicht – der Mensch tut es

(Mainburg, ce)

Der Neujahrsempfang des DGB in den Räumen der Hallertauer Volksbank stand im Zeichen der Krise, das Thema Politik für Menschen trat in den Mittelpunkt. Unter den Gästen waren unter anderem Vorstandsvorsitzender Wilfried Gerling, alle drei Mainburger Bürgermeister und Landrat Dr. Hubert Faltermeier.

Herrmann di Pede, Vorsitzender des DGB Ortsverbandes Mainburg sprach die Grußworte und moderierte die Reden. Wilfried Gerling ging natürlich auf die Bankenkrise ein, betonte, wie wichtig Betriebsräte für jede Firma sind und verwies auf das Unwort des Jahres „betriebsratsverseucht“. In einer Bank, in der Betriebsräte als wichtig angesehen werden und den Mitarbeitern so viel Vertrauen entgegengebracht wird, dass Vertrauensarbeitszeit gilt, fällt die Zusammenarbeit leicht. Wilfried Gerling berief sich auch auf alte Werte wie Anstand und gegenseitigen Respekt, die letztlich, würden sie ernst genommen, manche Regelung überflüssig machten.

Frau Meissner vom Betriebsrat der Hallertauer Volksbank ging ebenfalls auf das Unwort des Jahres ein, bevor Landrat Hubert Faltermeier die Gäste begrüsste. Auch er mahnte Werte wie Anstand und Verantwortung an. Er sparte nicht mit offenen, kritischen Worten, etwa zur geplanten erneuten Trennung von den Argen. Hier forderte er die Gewerkschaften zu direktem Handeln in Sinne der betroffenen Menschen auf.

Klaus Pauli, Vorsitzender des DGB in der Region Landshut sprach offen über den Ärger, dass die Gier bereits in der Krise wieder erwacht sei und warnte vor zu viel Erwartungshaltung an die Gewerkschaften.

Bürgermeister Josef Reiser, ehemals Mitarbeiter der Hallertauer Volksbank begrüßte freudig seine früheren Kollegen und verwies darauf, dass Mainburg die höchsten Gewerbesteuereinnahmen im letzten Jahr aufweisen konnte und sieht somit die Krise auch als Chance.

Hauptreferent des Abends war Kurt Haberl, Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG in Niederbayern. Er spracht zum Thema „Politik für den Menschen – gut Arbeit, gutes Leben“. Er möchte nicht nur nach vorne blicken, sondern auch aus der Geschichte lernen, und mahnte an, Geld wieder als das zu sehen was es ist: ein Tauschmittel.

Geld so machte er deutlich, arbeitet nicht, das tun stets die Menschen, die trotz reduzierter Arbeitsstunden auch immer weniger Freizeit und vor allem immer weniger Geld zur Verfügung haben. Die Konzentration des Vermögens auf wenige Reiche nimmt jährlich weiter zu. Kurt Haberl glaubt nicht, dass die Krise bereits überwunden ist, die bisher hauptsächlich von den Arbeitnehmern bezahlt wurde. Seine politischen Forderungen, etwa zu Zwangsanleihen und Anhebung der Spitzensteuersätze stehen daher klar im Dienste der Menschen.

Nach sehr viel Theorie fiel der Austausch bei einem köstlichen Buffet besonders leicht.

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