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Ausstellung: Schlacht um Pfaffenhofen

(Pfaffenhofen, pmt/ce)

Zeitgenössische Kanone mit Wappen

Anlässlich der Hauptplatz-Eröffnung zeigt der Arbeitskreis für bayerische Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Pfaffenhofen die Ausstellung „Gründonnerstag 1745“ über die Schlacht bei Pfaffenhofen. Der Name der Schlacht ist dabei leicht irre führend, denn tatsächlich verlief die Schlacht auch durch Pfaffenhofen, vom Münchner Tor zum Scheyerer Tor, einmal über den gesamten Hauptplatz. In der Karwoche 1745 hatten sich französische und pfälzerische Truppen, die beide mit den Bayern verbündet waren, bei Pfaffenhofen getroffen. Am Morgen des 15. April, dem Gründonnerstag begannen diese Einheiten ihren Rückzug gegen Aichach, da man einen Angriff der verfeindeten Österreicher befürchtete. Als sich die Alliierten bereits im Abmarsch befanden, trat genau das Befürchtete ein. Vom Kuglhof her bestürmten österreichische Dragoner die Stadt und trieben die verbliebenen Franzosen durch die Münchner Vorstadt hinter die schützenden Stadtmauern.

Schnell war jedoch auch das Münchner Tor (heute Weilheimer Klamm) eingeschlagen und am Hauptplatz entbrannte ein erbitterter Straßenkampf. Der Friedhof, der damals noch direkt an der Stadtpfarrkirche lag, bot französischen Kanonen Deckung, bis sie schließlich der Übermacht weichen mussten. Pfaffenhofen befand sich nun in Hand der Feinde und wurde geplündert. Die weitere Schlacht verlief in mehreren Rückzugsgefechten entlang des Gerolsbachs, bis es bei Mitterscheyern zu einem Haupttreffen kam. Der genaue Verlauf der Schlacht lag bisher im Dunkeln, da sich militärhistorische Schriften vor allem auf die einseitigen österreichischen Quellen stützten. In der Ausstellung „Gründonnerstag 1745“ wird nun erstmals eine handkolorierte Karte öffentlich zu sehen sein, die die Schlacht aus französischer Sicht zeigt. Doch auch in einheimischen Quellen finden sich Spuren der Schlacht, etwa in den Briefprotokollen der Stadtschreiberei oder in Einträgen der Niederscheyerer Mirakelbüchern, die die französische Schilderung unterstützen.

Muttergottes aus Puch, im Krieg gestiftet

Frieder Leipold und Marcus Junkelmann

In der Ausstellung soll ein Einblick in die militärische Praxis des 18. Jahrhunderts, wie auch in das Leben der einfachen Bevölkerung zur damaligen Zeit vermittelt werden. Neben einer zeitgenössischen Kanone und einer nachgeschneiderten Uniform nebst Bewaffnung und Ausrüstung, werden auch Beispiele der Volksfrömmigkeit gezeigt. In Zeiten des Krieges wussten sich die Menschen oft nicht anders zu helfen, als sich durch Gelübde Gott und den Heiligen anzuvertrauen. In der Ausstellung vertreten durch Votivbilder aus Mainburg und Halsbach, wächserne Votivgaben aus dem Hause Hipp und eine im Österreichischen Erbfolgekrieg gestiftete Muttergottes aus Puch. Die Ausstellung wird am Freitag, 14. Mai, um 19.30 Uhr eröffnet. Ab dem 15. Mai ist sie an Feiertagen und Wochenenden von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. An Wochentagen ist die Ausstellung um 15:00 Uhr zu einer Führung geöffnet oder nach Absprache (andreas.sauer@stadt-pfaffenhofen.de oder 08443/919155).

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