hallertau.info News

Volksfestausschuss: Kaffee vs. Schnaps 9:1

(Wolnzach, lot)
Nur wenige Wermutstropfen trübten den Rückblick des Bürgermeisters auf das Volksfest 2010, mit dem Jens Machold in die Sitzung des Kultur- und Volksfestausschusses startete. Anlass genug jedoch, Änderungen für das Fest 2011 zu diskutieren.

Äußerst effektiv gearbeitet habe die Security auf dem Hallertauer Volksfest im letzten Jahr. Auch die Polizei, deren Einsätze deutlich reduziert waren, zeigte sich mit dem Ablauf allgemein sehr zufrieden. Dies bestätigte auch Volksfestreferent Alois Brummer und schlug deswegen vor, mit dieser Security-Firma auch weiterzuarbeiten.
Betrüblich allerdings fanden Ausschuss und Bürgermeister die Tatsache, dass es sehr viele Jugendliche und junge Erwachsene gab, die extrem alkoholisiert waren – und zwar durch härtere Alkoholika: „Wo diese herkamen, wissen wir allerdings nicht“. Der schlimmste Fall war ein 15-jähriges Mädchen, das nur knapp mit dem Leben davonkam.

Ganz allgemein müsse festgestellt werden, dass alle „Unannehmlichkeiten“ und Auseinandersetzungen auf der „Wies’n“ auf derartig Alkoholisierte zurückzuführen waren. Dem Schnapsstand des TSV, der auch für dieses Jahr wieder beantragt sei, könne man dies jedoch nicht anzulasten, denn es kann nicht zu 100% verhindert werden, dass dort unvernünftige Erwachsene hochprozentige Getränke ordern und an Jugendliche weitergeben. Bekanntermaßen sei es in manchen jugendlichen Kreisen auch üblich „vorzuglühen“, also bereits vor Besuch einer Veranstaltung Alkoholisches zu konsumieren.

Dass an manchen Ständen, die keine Lizenz zur Abgabe von alkoholischen Getränken haben, so genannter „schwarzer Kaffee“ (Cola mit Schuss in Tassen) ausgeschenkt worden sei, habe ebenfalls zu diesem Problem beigetragen. Außerdem habe die Security festgestellt, dass einige Jugendliche auch Schnaps in Rucksäcken auf den Festplatz und sogar in die Festhalle mitbrachten.

„Wir sind Veranstalter“, fasste Bürgermeister Jens Machold zusammen, „und wir bestimmen, was auf dem Festplatz und im Festzelt konsumiert wird“. Er plädierte für eine Lösung, die Schnapsräusche durch Konsum auf dem Volksfest ausschließt. Ludwig Schechinger griff diesen Gedanken auf und schlug vor, den Verkauf von harten Alkoholika auf dem Volksfest generell zu verbieten.

„Einen Verlust für das Volksfest“ nannte dies Max Wallner, und seine Empfehlung, am Schnapsstand nur „eine geschulte Person“ Hochprozentiges ausschenken zu lassen, quittierte Jens Machold mit der Frage: „Waren Sie schon mal auf dem Volksfest?“

Alois Siegmund erinnerte daran, dass sowohl er als auch die Räte Kathi Gmelch, Astrid Elender und Ludwig Schechinger bereits bei Einführung des Schnapsstandes dagegen gewesen seien: „Und dazu stehe ich auch heute noch!“

Die Diskussion führte zu folgendem Beschluss: Getränke mit mehr als 20% Alkoholgehalt dürfen auf das Hallertauer Volksfest 2011 weder mitgebracht noch dort verkauft und auch nicht als Grundgetränk in Cocktails angeboten werden. Zuwiderhandlungen führen zur sofortigen Verweisung vom Platz. Mit einer Gegenstimme von Max Wallner wurde der Beschluss befürwortet.

Petra Thalmeir-Bichler sah sofort die Möglichkeit, den Stand dann als „Prosecco- und Spritz-Bar“ zu erhalten; dies könne ja mit dem TSV und einem weiteren Bewerber demnächst abgeklärt werden.

Positiv gestimmt war der Ausschuss beim Antrag von Nicole Paukner: Sie möchte in den Garagen an der Ostseite der Budenstraße eine Kaffeebar mit hausgemachten Kuchen betreiben, ein Bestreben, das der Ausschuss einstimmig befürwortete. Wie dort Tische und Sitzgelegenheiten aufgestellt werden können, werde man noch besprechen.

Als Vertreterin der Bedienungen in der Festhalle bat Maria Eiba darum, die Modalitäten der Tischreservierungen neu zu diskutieren, und Kulturreferent Alois Siegmund stellte dem Ausschuss das nächste Rathaus-Konzert vor: Es findet statt am 27. Februar 2011 mit Marie-Therese Daubner (Violoncello), Christian Sauer (Viola), Annedore Oberborbeck (Violine) und Bärbel Speck-Betz (Klavier).

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.