Zwei Stücke, die jeweils die Klangmöglichkeiten des Instruments bis zum Letzten erkunden, standen Sonntagmittag im Mittelpunkt der Konzertreihe „Memo“ in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche.
Höchsten Ansprüchen stellte sich Marie-Therese Daubner in ihrer Interpretation von Zoltán Kodálys Sonate für Violoncello solo (1915). Das aufwühlende Stück verlangt immense Virtuosität in den verschiedensten Spieltechniken, nutzt den gesamten Tonumfang des tiefergestimmten Instruments; so wird gerade durch den Einsatz der linken Hand eine Mehrstimmigkeit erzeugt, aus der sich die Melodie in schwindelnde Höhen erhebt; im Ohr des Zuhörers entsteht der Eindruck eines Orchesters.
Nicht weniger als den Kampf zwischen Gut und Böse thematisiert „Moto ostinato“ aus der Orgelsymphonie „Sonntagsmusik“ (1958) des tschechischen Komponisten Petr Eben. Stefan Daubner, dessen musikalischer Werdegang von der persönlichen Begegnung mit Eben geprägt ist, hat dieses von eindringlicher Rhythmik geprägte Werk ausgewählt, welches mit dem Gegeneinander zweier Themen einen sich ins Furiose steigernden Kampf thematisiert; wenngleich das Gute siegt, ist die Auseinandersetzung eine ewige. Sie wird mit allen Mitteln ausgetragen, die die Orgel hergibt, was sich in der immensen Vielfalt verwendeter Klangfarben ausdrückt – ein Lehrstück für die Möglichkeiten des Instruments schlechthin.
Die herausragende Darbietung des Scheyerer Musikerpaares erhielt in der gut besuchten Stadtpfarrkirche stehende Ovationen.
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