Ausstellung und Vortrag zu den Brotlaibidolen
(Manching, fba)In einem fesselnden und überaus informativen Vortrag brachte Dr. Wolfgang David der Leiter des Kelten Römer Museums Manching einem interessierten Publikum die Geschichte der Brotlaibidole nahe. Besprochen wurden nicht nur die Funde aus Bayern, sondern auch die vielen Leihgaben aus anderen Museen. Insgesamt 55 Leihgeber gibt es. Unter anderem werden Stücke aus Kroatien, der Slowakei, Italien, der Kleinen Walachei, Rumänien, Österreich und Ungarn gezeigt. Rund 50 Zuhörer hatten sich für den Fachvortrag mit Besichtigung der Ausstellung eingefunden.
Brotlaibidole als Medium europäischer Kommunikation vor mehr als 3500 Jahren
Seit mehr als einem Jahrhundert rätseln Forscher über die Funktion von kleinen brotlaibförmigen oder täfelchenartigen Objekten. Sie bestehen aus gebranntem Ton oder Stein und werden immer wieder in bronzezeitlichen Siedlungen der Zeit zwischen 2000 und 1450 vor Christus entdeckt. Diese erst seit wenigen Jahren auch aus Südbayern bekannten Fundstücke tragen auf ihrer Oberfläche Gruppen von Linien und Eindrücken unterschiedlicher Form. Die offenbar keineswegs beliebige Anordnung dieser Zeichen lässt an ein Zeichensystem denken, möglicherweise zur Darstellung von Zahlen oder anderen Informationen. Tragen manche dieser Objekte gar eine Vorform der Schrift? Das Wissen darum ist verloren, weshalb diese Gegenstände im deutschsprachigen Raum aufgrund ihrer spezifischen Form „Brotlaibidole“ genannt werden.
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