Kräuterwissen zum Osterfest - die Gründonnerstagssuppe
(Hallertau, gs/fba)
Der Frühling ist da, auch wenn man das heute nicht unbedingt merkt und mit ihm das Osterfest. Die Kräuterpädagogin Getraud Schachtner gibt uns mit den Hintergründen zur Gründonnerstagssuppe einen kleinen Einblick in die große Welt der Wildkräuter.
Hintergrund der Neun-Kräuter-Suppe oder Gründonnerstagssuppe–
Unsere Vorfahren, die Kelten und Germanen wussten bereits die kostbaren Wildpflanzen zu schätzen. Sie feierten nach den kargen Wintermonaten den Frühlingsbeginn zum 21. März, der Frühjahrstag- und Nachtgleiche, sie weckten mit Gesängen und Tänzen die Erdgöttin. Endlich schenkte ihnen die Natur wieder frisches Grün als Nahrung!
Bis heute verbindet man „Grün“ mit Lebenskraft und Wachstum, auch Hoffnung, die Zahl „Neun“ steht für Bewegung und Dynamik.
Als uns das Christentum erreichte, übernahm man einige Inhalte dieser Bräuche und „ergänzte“ sie mit Symbolwerten, um die religiösen Inhalte zu erklären. So wurde die „Neun-Kräutersuppe“ zur „Gründonnerstagssuppe“, zum Fastenbrecher. Man erinnerte mit Zugabe von mehr bitteren Pflanzen wie Beifuß, Löwenzahn, Wegwarte oder Weidenröschen an das bittere Leiden Christi am Kreuz. „Grün“ wird auch hergeleitet vom althochdeutschen Wort „grinan“ was greinen also weinen bedeutet. Auch in dieser Form passt es gut in die Liturgie, zur Verdeutlichung des Leidens Christi. Statt Frühlingstanz zünden die Christen Osterfeuer, feiern das Osterfest. Der Mensch braucht Interpretationen und Auslegungen als Halt. Die Natur hat andere Richtwerte. Sie war immer mit sich eins: Im Frühling, wenn die Sonne wieder mehr Wärme schickt, mobilisieren die Pflanzen ihre ganze Kraft für neues Wachstum. Wir Menschen können diese Frühlingskraft von Brennessel, Giersch & Co. nutzen. Fest steht, dass in den Wildkräutern, so wie sie unsere Vorfahren kannten, bis zu 100-fach mehr an sekundären Inhaltsstoffen enthalten sind, wie in den von uns Menschen davon gezüchteten Kräuter- und Gemüsesorten. Richtig eingesetzt kurbeln Bitterstoffe beispielsweise den Stoffwechsel an, Senfölglycoside wirken desinfizierend. Wir profitieren von allen Pflanzeninhaltsstoffen, ob Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente. Diese Inhaltsstoffe sind die „Spielbälle“, die unser Stoffwechsel benötigt, um richtig funktionieren zu können. Grüne Suppe und weitere Wildkräuterspezialitäten erfreuen sich heute wieder immer größerer Beliebtheit und das mit gutem Grund!
Möchten Sie mehr über Wildkräuter erfahren, dann melden Sie sich bei:
Gertraud Schachtner,
Burgstaller Str. 14,
85283 Wolnzach,
Telefon 08442/3302
E-Mail gertraud.schachtner@wildkrautspur.de
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.