Salvete – die Römer grüßen aus Abusina
(Abensberg, ce)Bürgermeister Dr. Uwe Brandl und Museumsleiter Tobias Hammerl
Der Herzogskasten in Abensberg gehört unbestritten zu den schönsten und spannendsten Museen der Gegend. Mit der Sonderausstellung „römische Spuren“ wagte sich Museumsleiter Tobias Hammerl auf so naheliegendes wie schwieriges Terrain, zu viel glaubt man über die Römer zu wissen.
Die Funde aus dem nahegelegenen Kastell Abusina, dem heutigen Eining sind reich vorhanden, wenn auch verstreut auf die großen Museen in München und Regensburg.
Mit einem fröhlichen „salvete“ begrüßte Bürgermeister Dr. Uwe Brandl die zahlreichen Besucher der Ausstellungseröffnung, bevor Tobias Hammerl über die Ausstellung und die Idee zur Ausstellung sprach. Durch das Kastell im nahen Eining sind zahlreiche Funde vorhanden, dennoch ist es schwierig mit den großen Römerausstellungen und dem Römerbild, das jeder im Kopf hat zu konkurrieren.
Bein Eining, wo die Abens in die Donau fließt endet der 550 Kilometer lange obergermanisch-rätische Limes, ab Eining übernimmt die Donau die Grenzfunktion der ehemaligen römischen Provinz Raetien. Ein Kohortenkastell fand man dort, aber auch die III. Italische Legion baute von dort aus Castra Regina, das Legionslager, das den Ursprung des heutigen Regensburg bildete.
Ein großer Sohn der Stadt Abensberg, Johannes Turmair, genannt Aventinus begründete nicht nur die bairische Geschichtsschreibung, sondern fand auch zahlreiche Münzen und Gegenstände in Eining. Er beschrieb in seiner Baierischen Chronik „zwei alte Burgstall“ und war damit der erste, der Eining entdeckt hatte.
Die Erinnerung an eine versunkene Stadt blieb in der Bevölkerung immer erhalten, immer wieder tauchten römische Funde auf den Feldern der Bauern auf. Erst durch Zufall stieß man auf römische Gewölbe, schon 1913 wurde in Eining gegraben. Fast zu früh, findet Museumsleiter Hammerl, die damaligen eher robusten Grabungsmethoden haben auch viel zerstört. Tobias Hammerl wünscht sich mehr Aufmerksamkeit für das heutige Bodendenkmal, bis heute treten Funde ans Tageslicht.
Ein Teil der Ausstellung widmet sich dann auch der Rezeptionsgeschichte, zeigt frühere Grabungsbilder. Auch die ausgestellten Funde werden zum Sprechen gebracht.
Die Ausstellung im Herzogskasten ist bis 31. Oktober zu sehen, geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr.
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