Schnittgut aus der Landschaftspflege ersetzt 200.000 Liter Heizöl!
(Abensberg, fba)
Die vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. organisierte Gehölzpflege – Heckenpflege, Entbuschungsmaßnahmen, z. B. auf Wachholderheiden und Waldumbau – umfassten im Winterhalbjahr 2011/2012 eine Fläche von etwa 3,5 Hektar.
Bei den durchgeführten Pflegemethoden – Stockhieb bzw. Plentern – konnten hierbei pro Hektar etwa 700 Kubikmeter Schnittgut „geerntet“ werden, was bei einem Wärmeäquivalent von 80 Litern Heizöl pro Kubikmeter Schnittgut annähernd 200.000 Litern Heizöl entspricht.
Das anfallende Schnittgut wird i. d. R. mit Großhäckslern zu Holzhackschnitzel weiterverarbeitet und anschließend in dezentralen Hackschnitzelheizungen zum Heizen und zur Warmwasserbereitung verwendet, beispielsweise in landwirtschaftlichen Anwesen oder vor Ort ansässigen Gewerbebetrieben. Für kleinere Heizungsanlagen weniger geeignetes, weil zu unterschiedliches oder zu kleinteiliges Material, wird hingegen in zentralen Blockheizkraftwerken angeliefert und dient dort der Wärme- und Stromgewinnung.
Ziel der vom VöF betreuten Gehölzpflege ist aber weniger die Energiegewinnung, sondern ein Verjüngen der Hecken (vgl. Bild rechts) und das Freistellen von wertvollen Biotopflächen, wie z. B. artenreiche Magerasen im Altmühltal, welches zugleich dem Erhalt eines attraktiven Landschaftsbildes dient (vgl. Bild links).
Demnach kommen bei diesem Vorgehen gleich drei Ziele zur Deckung:
Der Erhalt der Arten- und Biotopvielfalt, der Erhalt detailreicher touristisch attraktiver Landschaftsbilder und die Bereitstellung von nachwachsenden Rohstoffen zur Energiegewinnung.
Die Heckenpflege – vorwiegend gemeindeeigener Hecken – wird vom VöF bereits in 14 Gemeinden des Landkreises betreut. Dabei werden etwa 650 Hecken und kleinere Feldgehölze mit einer Gesamtlänge von ca. 85 Kilometern turnusmäßig gepflegt.
Sind die Hecken für das „Kulturlandschaftsprogramm" des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF) geeignet, wird vom VöF vorab ein Pflegekonzept erstellt, um beim AELF nach erfolgter Pflege Fördermittel zu beantragen.
Durch die angewandten Pflegemethoden, wie abschnittsweise auf den Stock setzen, gezieltem Auslichten und/oder entfernen standortfremder Gehölze, wird eine bestandserhaltende und bestandsfördernde Pflege gewährleistet und somit dem Prinzip der Nachhaltigkeit Rechnung getragen.
Gepflegt werden die Hecken übrigens im Winterhalbjahr zwischen dem 01.10. und 28.02. in der Regel von ortsansässigen Landwirten. Gleiches gilt auch für Entbuschungs- und Waldumbaumaßnahmen, die punktuell in fast allen Gemeinden des Landkreises durchgeführt werden.
Insgesamt gelten für die Maßnahmen des Landschaftspflegeverbandes strenge fachliche Vorgaben, die eng mit der Unteren Naturschutzbehörde Kelheim und dem AELF Abensberg abgestimmt werden.
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