Nur leichte Entspannung am Hopfenmarkt
(Au, hr)Die Gewinner der diesjährigen Verlosung
Keine einfache Zeit für die Hopfenpflanzer. Schon im vergangenen Jahr gab es ansichtlich des gesättigten Weltmarktes schon den Rat keine neuen Flächen anzulegen, die nicht vertraglich verkauft sind. Auch nach der diesjährigen Flächenreduktion von rund 1100 ha im gesamten deutschen Anbaugebiet kann es jedoch noch keine Entwarnung geben.
Obwohl der Bierabsatz im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen ist, bedeutet dies für den Hopfenmarkt noch lange keine Entspannung. „Vor allem die starken Wachstumsmärkte in Asien und Südamerika zeichnen sich durch nur sehr geringe Hopfengaben aus“, erklärt Werner Brunner. Dies kann auch die Craft Brewer Szene mit derzeit mit 7% Biermarktanteil nicht ändern. So sind auch die Lager der Brauereien weiterhin gut gefüllt.
Auch im vergangenen Jahr zeigte sich schon, dass es praktisch keinen Markt für Freihopfen gab. Dies wird sich wohl auch in diesem Jahr nicht ändern, obwohl die Anbaufläche weltweit mit 46.000 ha derzeit auf einem Tiefststand ist. Auch in der Hallertau wurden rund 1000 ha Hopfenfläche stillgelegt. So werden nach ersten Schätzungen des Hopfenpflanzerverbandes in diesem Jahr rund 590.000 Ztr. erwartet. Bundesweit rechnet man mit 685.000 Ztr.
Bürgermeister Karl Ecker stellte das Siegelbier vor, bevor Werner Brunner die aktuellen Zahlen präsentierte.
Insgesamt entspricht dies einem Rückgang im Vergleich zur letzten Ernte um 10% bei einer Flächenreduzierung von rund 6%. „Auch dieser Flächenanpassung ist es zu verdanken, dass wieder eine Vertragsquote von 80% erreicht werden konnte“, so Werner Brunner. Jedoch müssen wohl auch in den kommenden Jahren, da nicht mit wirtschaftlich interessanten Vorverträgen zu rechnen ist, weitere Flächenreduzierungen stattfinden.
Auch den Markt der sogenannten Flavour-Hops will man aber nicht den Amerikanern überlassen. Mit Sorten wie Polaris, Hallertau Blanc, Mandarina Bavaria und Hüll Melon will man sich auf dem Weltmarkt behaupten. Insgesamt werden diese Sorten bereits auf rund 40 ha angebaut. „Auch wenn dieser Bereich im Moment lediglich als kleine Nische betrachtet wird, so muss man diese Entwicklung begleiten“, erläuterte Werner Brunner.
Veronika Springer mit ihrer möglichen Nachfolgerin Elisabeth Fuß und Lorenz Reich.
Schwierig gestaltet sich aber nicht nur der Hopfenmarkt, auch der Pflanzenschutz stellt nicht nur die Bauer vor immer neue Herausforderungen. Besonders die Zulassung neuer Mittel erweist sich doch immer wieder als schwierig. Positiv jedoch beurteilte Werner Brunner das Rückstandsmonitoring. „Dies ist nicht nur ein Frühwarnsystem, sondern trägt auch zur Qualitätssicherung bei“, so Brunner weiter, da rund 80% des Hallertauer Hopfens ins Ausland verkauft werden. In diesem Zuge stellte er auch noch einmal das Qualitätssiegel „Hopfen aus der Hallertau“ vor, das in diesem Jahr auch werbewirksam nach außen getragen werden soll.
Positiv wurde auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt gesehen. „Durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit wurde es den Pflanzern erheblich erleichtert Saisonkräfte einzustellen“, so Werner Brunner.
Insgesamt wird den rund 1000 Hopfenpflanzern auch im kommenden wohl eher ein schwieriges Jahr bevorstehen, und so wünschte ihnen Au‘s Bürgermeister Karl Ecker das nötige Durchhaltevermögen. Auch die amtierende Hopfenkönigin Veronika Springer konnte sich dem nur anschließen: „Ich wünsche euch allen eine gute und vor allem unfallfreie Ernte.“
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