Arbeiten im Seil erfolgreich abgeschlossen
(Weltenburger Enge, hal)
Seit einigen Wochen sind im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“, bekannt für seine atemberaubende Landschaft und einer außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenwelt, die Arbeiten zur Freistellung ausgewählter Felsformationen auf Hochtouren gelaufen und für dieses Jahr erfolgreich abgeschlossen worden.
Der Forstbetrieb Kelheim und der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. haben auch in diesem Jahr gezielte Entbuschungsmaßnahmen auf der Grundlage des Felsfreistellungskonzeptes gemeinsam mit den Naturschutzbehörden im Donaudurchbruch umgesetzt. Die Felspartien in der Weltenburger Enge wachsen zunehmend mit Gehölzen ein, wie Vergleiche mit historischen Abbildungen zeigen. Dies führt zunehmend zur Verdrängung und teilweise zum Verlust seltener Tier- und Pflanzenarten. Beispielsweise werden die Diptamvorkommen in den Saumbereichen der Felsköpfe zusehends von Gehölzen überwachsen. Der Lebensraum verschiedener Schneckenarten offener Felsen, die teilweise seit der letzten Eiszeit hier überlebt haben, wird zusehends eingeengt. Dadurch droht das vom Europarat mit dem Europadiplom ausgezeichnete Gebiet an naturschutzfachlichem Wert und touristischer Attraktivität zu verlieren. Dieser Entwicklung muss zum Schutz wärme- und lichtbedürftiger Arten und Biotope aus naturschutzfachlicher Sicht entgegengewirkt werden. Besonders die Felsbrüter, wie der Uhu oder der Wanderfalke profitieren von den freistehenden, für die seltenen Vögel, leicht zugänglichen Felsnischen. „Die Felsfreistellungsmaßnahmen sind ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen dem Landschaftspflegeverband VöF und den Bayerischen Staatsforsten“, so Erwin Engeßer, Leiter des Forstbetriebs Kelheim. Die Umsetzung der Freistellungsarbeiten wurde im Felsfreistellungskonzept auf mehrere Jahre verteilt und nicht auf einmal durchgeführt. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, die weitere Konzeptumsetzung zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
In der letzten Zeit wurde nach der Phase der Gehölzentfernung am Fuß der Felsen nun „in den Seilen“ gearbeitet. Im Seil hängend entfernten Spezialkräfte den Gehölzaufwuchs an Felskanten und auf Felsbändern. Armin Ilgenfritz von der Firma Moscito-Seiltechnik bestätigte: „Es ist zwar sehr anstrengend aber auch wunderschön, in der Weltenburger Enge diese Arbeit für den Naturschutz zu leisten. In den steilen Felsen, über dem Wasser hängend, ist es auch für uns eine besondere Herausforderung.“
Um die Bäume abtransportieren zu können, wurden sie mit Hilfe der Zille von der Flussmeisterstelle Neustadt und des Baggerschiffs vom Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg verladen und abtransportiert. Die Finanzierung der durchgeführten Arbeiten erfolgt über die Naturschutzbehörden aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz sowie der Europäischen Union.
Nach erfolgreichem Abschluss freute sich Klaus Blümlhuber, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Kelheim VöF e.V. über die Fortsetzung der Felsfreistellungsmaßnahmen in diesem Jahr: „Von der Felsfreistellung in der Weltenburger Enge profitiert die bizarre Felslandschaft mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt als auch der Tourismus.“ Der VöF-Vorsitzende Landrat Dr. Hubert Faltermeier bedankte sich bei Erwin Engeßer, Leiter der Bayerischen Staatsforsten, bei Hannes Schwarzott, Leiter der Außenstelle des Wasser- und Schifffahrtsamtes Regensburg, bei Ulrich Menacher, Leiter der Flussmeisterstelle Neustadt sowie bei dem Lotsen der Personenschifffahrt im Donau- und Altmühltal, Christian Huber für die Unterstützung. „Ohne diese gute und unkomplizierte Zusammenarbeit vor Ort“, so der Landrat, „wären die durchgeführten Felsfreistellungsmaßnahmen nicht möglich geworden. Unser Donaudurchbruch ist nun für die nächste Saison bestens gerüstet.“
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