Von Gabrieli bis Franz Hummel mit dem Brass Ensemble München
(Kelheim, fba)
Das Brass Ensemble München( Blechbläser und Pauken des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks) wurde 2002 gegründet. Der erste Auftritt fand im Juni des genannten Jahres in der Kelheimer Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt statt, das Ensemble wurde also in Kelheim aus der Taufe gehoben.
Die Musikvereinigung Kelheim, die heuer 45 Jahre besteht, hat dieses Konzert damals ausgerichtet. Auch bei den Kulturtagen der Stadt
Kelheim waren die BR-Blechbläser in einer Matinee zu Gast.
Mit dem Konzert am 26. Januar um 19.00 Uhr im Donau-Gymnasium Kelheim wird der Reigen der Konzerte im Jubiläumsjahr der Befreiungshalle eröffnet. Im ersten Teil des Abends stehen folgende Werke auf dem Programm: R. Strauss: Feierlicher Einzug des Ritter des Johanniterordens; G. Gabrieli: Mehrchörige Canzone; J.S. Bach: Jesu bleibet meine Freude; R. Wagner: Einzug der Gäste aus Tannhaüser; E. Humperdinck: Abendsegen aus Hänsel und Gretel; J. Koetsier: Brass
Symphonie. Ein breites Spektrum erwartet die Zuhörer: Feierliche Klänge mit musikalischen Bekanntheitsqualitäten bis hin zum kürzlich verstorbenen Jan Koetsier, der mit seiner Tonsprache einen unverwechselbaren Personalstil in der Blechbläsermusik entwickelt hat; seine Fürsorge galt im Besonderen den Blechbläsern, diesbezügliche
Wettbewerbe sind nach ihm benannt.
Für den zweiten Teil des Konzerts lassen wir den Komponisten Franz Hummel sprechen, der im Auftrag der Stadt Kelheim anlässlich der Feierlichkeiten zum 150 jährigen Bestehen der Befreiungshalle eine Kantate komponiert hat: „ Die Welt des Königs Ludwig I.“ nach
selbstverfassten Gedichten des Monarchen mit einer neuen Bayerhymne nach Worten von König Ludwig II. :
Aus Christoph Lickleders schier unerschöpflichem Ideenpool stammt die Anregung, zum Fest des 150jährigen Bestehens der Befreiungshalle eine Kantate nach Texten des Bayernkönigs Ludwig I. zu komponieren. Lickleder hatte dafür den Bariton Thomas E. Bauer und das Blechbläser-Ensemble des Bayerischen Rundfunks gewonnen, so dass mich nicht
nur die hochkarätige Besetzung, sondern auch die außergewöhnliche Kombination reizte, den Auftrag anzunehmen. Ludwig I. ist ja nun wahrlich kein Märchenkönig. Seine militaristische Weltsicht und die
schmerzhafte Gefangenschaft in Amt und Würden zeigen ihn, wenn man in seinem überaus umfangreichen dichterischen Werk stöbert, jedoch auch als eine von Sehnsucht getriebene, leidende Seele, die nicht anders konnte als hunderte von Gedichten zu verfassen.
Trotz all seines offensichtlichen Ringens um dichterischen Ausdruck steht es uns nicht zu, uns über manche, dem schöpferischen Furor geschuldete Auswüchse seiner Verse zu mokieren.
Die Zerrissenheit dieses Kriegers zwischen Leidenschaft im Liebes- und Treueanspruch und seine Verlorenheit an den so brüchigen Begriff der „Ehre“, wie auch die daraus resultierende Ambivalenz königlichen Handelns sind nirgends besser abgebildet als in seiner Lyrik. Sie ist
das Psychogramm einer Seele, die sich an unmenschlichen Idealen zwischen Macht und Passion selbstlos aufreibt.
Doch, wie begegnet man solchen Voraussetzungen als Komponist?
Die Blechbläser, seit Jahrhunderten Klangkulisse von Aufmärschen und jovialer Triebhaftigkeit leuchten mir messingblitzend ein. Der Bariton, das sonore Klangspektrum der Herzenstiefe auch.
Doch, ich bin ein „Zeitgenosse“! Muß originell sein! Und revolutionär!....., sagt man.Ich aber fühle mich einfach in König Ludwigs hochfahrende dichterische Anfälle hinein und stelle mir vor, welche Musik ihn wohl umgeben haben mag. Die imitiere ich ohne sie zu
kennen, verbiege sie manchmal auch und handle ansonsten nach „Gefühl“ für das, was mir entgegenschlägt. Ich leide mit und werde er selbst, so weit ich kann. Mehr geht nicht.
Am 26. Januar 2012 werden wir erleben, ob ich mich geirrt habe.
Der Kantate habe ich eine neue Bayernhymne hinzugefügt mit einem, dem Märchenkönig Ludwig II. zugeschriebenen Text, den ich in eine der Melodie entsprechende Versform gebracht habe und der meines Erachtens das „leben und leben lassen“ des bayerischen
Herzens besser zum Ausdruck bringt als ...... „Heimaterde, Vaterland.“
Schirmherr des Konzerts ist Bezirkstagspräsident Manfred Hölzlein, er wird ein Grußwort sprechen. Kartenvorverkauf ab sofort in der Tourist-Information Kelheim, Ludwigsplatz 1, Kelheim; Tel: 09441/701234; E-Mail: tourismus@kelheim.de Das gesamte Veranstaltungsprogramm ist einzusehen unter: www.kelheim.de , hier : Befreiungshalle
Kelheim 2013.
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