Der zweite MINTmacher-Tag im Schyrengymnasium Pfaffenhofen
(Pfaffenhofen, mh)Der zweite MINTmacher-Tag im Schyrengymnasium Pfaffenhofen
Innovationen sind ein entscheidender Antriebsmotor für unsere Wirtschaft. Das gilt für den Freistaat Bayern und insbesondere für die Wachstumsregion IngolStadtLandPlus, deren wirtschaftlicher Wohlstand auf spezialisierte und innovative Fachkräfte gründet. Um den Erfolg langfristig zu sichern, brauchen wir qualifizierte Fachkräfte – besonders in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT).
So ist in kurzen Worten das Ziel des MINT Netzwerkes auf der Homepage der IRMA beschrieben. Der zweite MINTmacher-Tag fand im Schyrengymnasium Pfaffenhofen statt. Vor der offiziellen Begrüßung durch Landrat Martin Wolf und Tobias Klein, dem Leiter der Geschäftsstelle der IRMA, fanden in verschiedenen Betrieben Führungen für die angemeldeten Lehrkräfte statt. Beteiligte Firmen waren die Altmann Zylinderschleiferei GmbH, Daiichi Sankyo Europe GmbH, die Werkzeugschleiferei Huber GmbH, die Humbach & Nemazal Offsetdruck GmbH, die Müllerbräu GmbH & Co. KG und die Wema Zerspanungswerkzeuge GmbH.
Der Tenor der Pädagogen über die Einblicke und Erfahrungen bei diesen Besuchen in der realen Arbeitswelt war durchweg positiv. So manch einer war, vielleicht neben dem Studium oder als Ferienjobber noch als Schüler, das erste Mal in der produzierenden Welt. Diese Fremdheit, auf die sie doch auch ihre Schüler vorbereiten sollten, kennenzulernen, war auch ein Ansatzpunkt in dem Referat von Prof. Dr. Martin Lindner.
Zum Vortrag:
Der Ruf nach einer Öffnung der Schule für außerschulische Lernorte zur Kooperation mit Firmen und Forschungseinrichtungen zu jeglicher Arbeit außerhalb des "normalen" Unterrichts ist schon sehr alt: die Schülerinnen und Schüler sollen ein Bild von der Arbeitswelt erhalten oder für weniger bekannte Berufe interessiert werden, die Unterrichtsinhalte sollen in der Praxis konkret werden, Unternehmen sollen einen Eindruck von späteren Bewerberinnen und Bewerbern erhalten, usw. Die Umsetzung solcher Projekte ist jedoch oft komplizierter als gedacht. Gelegentlich bleibt auch der Eindruck, dass man aus den jeweiligen Kooperationen mehr herausholen könnte oder, dass die Schülerinnen und Schüler hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Die anschließende Diskussion fiel leider sehr mager aus, anscheinend befinden sich hier Lehrer und Schulleiter in einem Können- Wollen- Dürfen Konflikt. Einer Weiterbildung der Lehrkräfte durch angedachte 14tägige Praktika in ausgesuchten Betrieben steht natürlich der enge Lehrplan entgegen. Diese Betriebserfahrungen in die Ferienzeit zu verlegen, scheitert mit Sicherheit am Veto der Lehrervertreter.
MINT kann hier also nicht von heute auf morgen umgesetzt werden, der Prozess braucht Zeit, wie immer im Schulbetrieb. Diese Zeit haben aber die Betriebe nicht, um ihren Nachwuchs zu rekrutieren, sie spielen eher die treibende Rolle. Ein Netzwerk des Dialoges für die Zukunft zu knüpfen ist vordringlichstes Ziel der MINT Initiative und dieser MINTmacher-Tage.
Zum Abschluss dieser anerkannten schulischen Weiterbildung konnten die 60-70 Teilnehmer aus dem Schulbetrieb die praxisorientierten Workshops besuchen.
Mehr zu MINT http://www.mintmacher.de/
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