Verwirrung um jugendlichen Asylbewerber
(Reichertshofen / Pfaffenhofen , rt)In diese Unterkunft für Asylbewerber in Reichertshofen sollte der Jugendliche zunächst kommen, doch ist er bislang nicht eingetroffen.
Wo ist der jugendliche Asylbewerber abgeblieben, der eigentlich mit der Gruppe von Syrern in Reichertshofen eintreffen sollte, die an diesem Montag nach einer Meldung aufmerksamer Passanten mit Polizeibegleitung vom dortigen Bahnhof aus zu ihrer Unterkunft in der Reichertshofener Marktstraße fanden? Unterstützer hier ankommender Asylbewerber machen sich jetzt Sorgen.
Eine Familie und drei Männer, allesamt aus Syrien, sollten eigentlich schon am vergangenen Donnerstag in Pfaffenhofen mit dem Zug eintreffen und von dort mit einem Bus des Landratsamtes nach Reichertshofen gebracht werden (Hallertau.info berichtete). Dazu kam es offenbar wegen Kommunikationsschwierigkeiten zwischen der Erstaufnahmeeinrichtung in München und dem hiesigen Landratsamt nicht.
Am Montag darauf kamen dann ja bekanntlich nächtens insgesamt neun Asylbewerber an, während in der Reichertshofener Marktstraße Betten für zehn Menschen bereit gestanden hatten; so viele, wie auch ursprünglich Personen erwartet worden waren. Es sollte nämlich offenbar noch ein 16-Jähriger (In der Altersangabe gibt es unterschiedliche Angaben, jedenfalls ist es ein Minderjähriger) Asylbewerber mit dabei sein.
Eine Nachfrage von Hallertau.info bei der Regierung von Oberbayern, wo der Jugendliche denn abgeblieben sei, beantwortete deren Sprecher Florian Schlämmer: „Bei dem 17-Jährigen handelt es sich nach meinen Informationen um einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling, das heißt, dieser ist zunächst in der Zuständigkeit des Stadtjugendamtes München.“
Dass der Jugendliche sich noch in München aufhalten könnte vermutet auch der Sprecher des hiesigen Landratsamtes Karl Huber, wobei auch jener davon ausgeht, dass es sich um einen 16-Jährigen handelt: „Es war einer angekündigt, der war aber dann bei der Gruppe nicht dabei. Er dürfte noch in München sein.“
Es wird wohl dem Ansturm von Asylbewerbern in der Münchner Erstaufnahmeeinrichtung geschuldet sein, dass es in der Folge bei den Zuweisungen der verfolgten Menschen in die Landkreise zu Problemen kommt, um dabei nicht von einem Durcheinander zu sprechen.
Es kann derzeit nur gehofft werden, dass der Jugendliche tatsächlich nicht bei der am Montag in Reichertshofen eingetroffenen Gruppe war und er nicht doch gerade irgendwo umherirrt, ohne das Glück zu haben, dass sich etwa Passanten oder die Polizei um ihn kümmern. Ein Bett in der Marktstraße ist für ihn jedenfalls noch frei - wobei noch zu klären wäre, ob er unter die Obhut des Jugendamtes fällt und damit vermutlich zu einer Pflegefamilie käme.
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