Volksmusik im Kirchenjahr
(Pfaffenhofen, mh)Volksmusik im Kirchenjahr
Am Allerseelentag in der Spitalkirche Pfaffenhofen, draußen schönstes Föhnwetter und drinnen voll besetzte Kirchenbänke, Harfenmusik und Kerzenschein. Der Förderkreis für Volksmusik der Volkshochschule Pfaffenhofen hatte zu "Volksmusik im Kirchenjahr" eingeladen.
Vier junge Mädchen unter Leitung von Lisa Kronberger, Flauto Da Capo heißt das Ensemble, spielten zur Einstimmung ein Dankgebet und Musik zur Freude. Die Liedertafel Au/Hallertau, geleitet von Jakob Högl, brachte mit dem Stück „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, dessen Text Dietrich Bonhoeffer kurz vor seiner Hinrichtung geschrieben hatte, das Thema Hoffnung zum Seelentag, wunderbar zum Ausdruck. Es muss nicht unbedingt betroffene Trauer sein, wenn im November der Toten gedacht wird, mit besinnlicher Volksmusik haben die Katholiken in Bayern sogar dem allgemeinen Musikverbot etwas Mutiges entgegenzusetzen.
„I've Got Peace Like a River“ oder ein vertontes Vaterunser mit einem kräftigen Chor lassen nicht unbedingt Depressionen aufkommen. Eine zwanghaft konservative Staatsführung hat anscheinend noch nie die gelöste Stimmung einer Harfe genossen, als sie die Stimmungsbremse Musikverbot, verordnete. Markus Vogl hat sich mit seinem „vielsaitigen“ Instrument in die Seelen der Menschen gespielt und die Temperatur in der Spitalkirche gefühlte 5 Grad erhöht. Mit Chor, Flöte, Gitarre und Harfe, war zwar nur ein Bruchteil der volksmusikalischen Möglichkeiten vertreten, doch zur besinnlichen Umrandung der nachdenklichen Texte, gelesen von Helmut Lindner, reichte es allemal.
Der Förderkreis für Volksmusik der Volkshochschule Pfaffenhofen ist kein verstaubter Altherrenhaufen, sondern eine Gemeinschaft von Menschen die am Puls der Zeit agiert. Mit bewährten Mitteln sorgt er dafür, dass alte Werte nicht in Vergessenheit geraten. Den positiven Nebeneffekt, den die 250 Euro Spende für den Hospizverein Pfaffenhofen bringt, gar nicht mit eingerechnet. Volksmusik im Kirchenjahr ist immer ein Gewinn und das strahlende Herbstwetter vor der Tür hat dann auch noch bis zum Ende der Veranstaltung ausgehalten.
Was bei der „Adventlichen Stunde“ am 14. Dezember für ein Wetter herrscht, dürfte ziemlich egal sein, in die Kirche schneit es ja nicht rein.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.