Langsam geht's an Winter zua
(Rohrbach , rt)
Dass die Weihnachtszeit mehr oder weniger vor der Türe steht, wurde beim jüngsten Musikantenstammtisch des Vereins Bayern, Brauch und Volksmusik deutlich. Martin Lengfelder, als Moderator des unterhaltsamen Abends, stimmte darauf mit selbstgedichteten Versen ein. Die gespielte und gesungene Volksmusik in ihrer überraschenden Vielfalt war wieder einmal vom Feinsten.
Etwas weniger Zuhörer wie gewohnt gab es diesmal im Alten Wirt in Rohrbach. Vermutlich ein mehr oder weniger zeitgleiches Fußballspiel selbigen Tages forderte diesen Tribut. Trotzdem fanden sich neben einer dennoch ansehnlichen Zahl von Gästen wieder etliche Volksmusikanten ein, die traditionelle Stücke vortrefflich zu spielen verstanden. "De Zsammgwürfelt'n" führten musikalisch mit Blechmusik in den Abend; ergänzt haben "Gitarrisch narrisch", der "Pichler Zwoagsang", die "Schleibinger Hausmusi" und dazu die "Laushamer Musikanten" das Aufspiel. Die weiteste Anreise bei diesem November-Musikantenstammtisch dürften neben volksmusikbegeisterten Besuchern aus Bad Tölz die "Mühlhofmusikanten" gehabt haben. Das Trio kam extra aus Nürnberg angereist.
Martl Lengfelder wartete mit etlichen neuen Gedichten aus seiner Feder auf. Darunter war auch jener besinnliche Text, der hier mit freundlicher Genehmigung des Verfassers erstmals in dieser Form veröffentlicht wird:
"Langsam geht's an Winter zua"
Schö staad weads langsam übaroi,
de Baam wern licht und a scho koi.
Da Herbst zoagt se im neia G'wand,
is prachtvoi einezog'n ins Land.
Ma sigt de Blattl, bunt bemoin, vo de Astl obefoin.
Da starke Wind, der se entfacht,
vermischt de scheene Farbenpracht.
De Tog san kurz, wor'n d' Nebe ziang,
de Kinda lass'n Dracha fliang.
Und Zugvögl, wia ma hoit woaß,
san längst scho furt auf eana Roas.
De Bauan hobm spat, oft bis a d' Nacht
im Feld draußt eana Arbat G'macht.
Hom hoamgfahrn na bei Regn und Sturm
No schnei de letzt'n Zuckaruam.
Fast koa Sunn lacht mehr, des is a Plog,
faad sans scho, de Novembertog.
Mehra Tee werd drunga, und a a Meet,
weil's in Dezemba einegeht.
Kinda frein se auf'n Schnee zum Schlittnfahrn,
weils ja schließle Ferien hobn.
Uns Oid'n duat da Winter weh,
rutscht aus, kummst nimma g'scheid auf 'd Höh.
I ziag mi o wia vermummt,
mir graust scho, wenn de Eiszeit kummt.
(Martin Lengfelder)
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