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Runder Tisch zum Thema Nachmittagsbetreuung

(Mainburg, hal)

Foto von links nach rechts: Fr. Setzensack (Stadträtin), Fr. Wetzka, Fr. Fellner (beide Elternbeirat), Fr. Neumayr (Grundschule), Fr. Langwieser (2. Bürgermeisterin), Fr. Herold (Mittagsbetreuung), Fr. Faasch und Fr. Koutsianikouli (Spiel- und Lernburg), Hr. Harrieder (Geschäftsleiter Stadt Mainburg), Hr. Gökalp (Elternbeirat)

 

Am Mittwoch, den 22.Oktober fand ein Runder Tisch zum Thema Nachmittagsbetreuung im Grundschulalter in Mainburg statt. Es trafen sich Vertreter der Stadt, der Grundschule, des Elternbeirats der Grundschule, sowie die Leiterinnen der Mittags- und Hortbetreuung als Vertreter der Trägerorganisation Caritasverband Kelheim.

Die Stadträtin und Referentin für Familie, Kindertageseinrichtungen und Grundschule, Annette Setzensack, hatte zu dem Gespräch in die kürzlich fertiggestellten Räume der Mittagsbetreuung in der Paul-Nappenbach-Straße (ehemaliges AOK-Gebäude) eingeladen. Der Elternbeirat hatte im Frühjahr erstmalig eine solche Zusammenkunft initiiert, wobei man sich einig war, sich weiter in regelmäßigen Abständen zu treffen.

Ziel des Runden Tisches ist, durch die Vernetzung einen regelmäßigen Informations- und Ideenaustausch unter den Akteuren im Sinne der Kinder und Eltern zu erreichen und sinnvolle Verbesserungen konkret anzustoßen. Zunächst führte Frau Herold, die Leiterin der Mittagsbetreuung, durch die Räume. Die Mittagsbetreuung ist mit derzeit 24 Kindern in der kurzen Gruppe (bis 13.30 Uhr) und 36 Kindern in der langen Gruppe (bis 15.30 Uhr) und den aktuell insgesamt 60 genehmigten Plätzen voll ausgelastet.

Im Erdgeschoss machen die Kinder ihre Hausaufgaben, daneben gibt es einen Spielbereich. Im Obergeschoss sind das Büro, ein weiterer, ruhiger Hausaufgabenraum und die Küche untergebracht, in der von den Betreuerinnen für die Kinder gekocht wird. Hier wird auch mit den Kindern gemeinsam zu Mittag gegessen, ein wichtiges Gemeinschaftserlebnis für die Kinder, auf das man sehr viel Wert lege, so Frau Herold.

Insgesamt nehme die Nachfrage nach Betreuungsplätzen zu, sagte sie. Von den Schulanfängern werden derzeit bereits ca. 20 % der Kinder in ihrer Einrichtung angemeldet. Genauso wie bei der Horteinrichtung, der "Spiel- und Lernburg", die in den Räumen des alten Gymnasiums untergebracht ist, stellt die Stadt die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung und trägt die laufenden Raumkosten, so die Leiterin der Hortes, Frau Sonja Faasch.

Daneben finanzieren sich die beiden Einrichtungen aus staatlichen Zuschüssen und moderaten Elternbeiträgen. Auch die Spiel- und Lernburg ist derzeit mit 41 betreuten Kindern voll belegt. Für den Hortbereich gelten die Bestimmungen des BayKiBiG, wodurch die Betreuung ausschließlich von pädagogischen Fachkräften durchgeführt werden darf. Laut Frau Faasch können in ihrer Einrichtung auch Kinder nach der Grundschulzeit bis zur 6. Klasse betreut werden, ebenso gibt es eine Ferienbetreuung.

Die Kinder werden bis 17.30 Uhr betreut. In beiden Einrichtungen bestehen Wartelisten, wobei vor allem in der "Spiel- und Lernburg" durch die begrenzten Raumkapazitäten bereits seit einiger Zeit der Bedarf nicht gedeckt werden kann und leider viele Eltern auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet oder abgewiesen werden müssen.

Frau Wetzka vom Elternbeirat stellte die Frage, ob berufstätige Eltern dabei bevorzugt einen Platz bekämen. Frau Faasch teilte dazu mit, dass man dazu übergegangen sei, rein nach dem Anmeldedatum vorzugehen, da auch ohne Berufstätigkeit des bzw. der Erziehenden oft aus anderen Gründen eine dringende Erfordernis für einen Betreuungsplatz bestehe und es sehr schwierig sei, hier einen gerechten Maßstab zu finden.

Einig war man sich, dass es baldmöglichst eine Lösung für den ungedeckten Bedarf an Betreuungsplätzen geben müsse und ein Ausbau eher im Bereich der qualifizierten Nachmittagsbetreuung, also dem Hortbereich, stattfinden müsse. Die Mittagsbetreuung sei ursprünglich an den Grundschulen in Bayern lediglich als Überbrückung der Mittagszeit vom früheren Schulschluss bis zum Ende des Schulbetriebs entstanden.

Der Gedanke einer pädagogisch qualifizierten Nachmittagsbetreuung lag hier nicht primär zugrunde, so Frau Faasch, auch wenn nun die Betreuungszeiten in den Mittagsbetreuungen im Allgemeinen ausgedehnt werden. Zur Bedarfsermittlung sollten die aktuell gebuchten Betreuungszeiten in den Kindertagesstätten herangezogen werden, da der zeitliche Betreuungsbedarf in der Regel in der Grundschulzeit fortbestehe oder aufgrund der zunehmenden Berufstätigkeit der Mütter eher noch steige, waren sich die beiden Leiterinnen der Betreuungseinrichtungen einig.

Stadträtin Annette Setzensack ergänzte, dass die gesellschaftliche Entwicklung eine weitere Zunahme der Betreuungsnachfrage erwarten lasse und es auch für die Attraktivität der Stadt wichtig sei, für ein ausreichendes, qualifiziertes und für die Eltern bezahlbares Betreuungsangebot zu sorgen. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass die Eltern im Stich gelassen würden. Sie kündigte einen Antrag an die Stadtverwaltung an.

Zweite Bürgermeisterin Hannelore Langwieser zeigte sich sehr interessiert an dem Konzept beider Einrichtungen und der aktuellen Situation. Sie fand es sinnvoll, weitere Informationen einzuholen, welche Betreuungslösungen in anderen Städten bzw. Gemeinden verwirklicht seien, was auch Frau Neumayr, Konrektorin an der Grundschule, unterstützte.

Frau Setzensack sah dies positiv und ergänzte, dass sie sich schon einige interessante Konzepte wie das "Netz für Kinder", altersübergreifende Einrichtungen oder die Großtagespflege angesehen habe und es nun darum gehe, baldmöglichst speziell für Mainburg eine sinnvolle Erweiterung des Angebots zu finden.

Frau Langwieser sagte zu, sich auch für einen Ausbau der Betreuung einzusetzen. Die Vorsitzende des Elternbeirats, Annika Fellner, trug vor, dass die derzeitige Bedarfsunterdeckung aus Sicht der Elternschaft unbefriedigend sei. Sie plädierte für baldige konkrete Aktivitäten seitens der Stadt, für ein ausreichendes Raumangebot zu sorgen und unter Umständen auch andere Träger in die Auswahl mit einzubeziehen. Ein nächstes Treffen soll im März nächsten Jahres erfolgen, vereinbarte man gegen Ende des Termins.

 

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