Heiße Diskussion um einen Radlader
(Wolnzach, hr)Eigentlich hätte man meinen können, wäre die Beschaffung eines Radladers für die Kläranlage eine einfache Sache. Nicht in Wolnzach. Nachdem diese Thematik mehr als ausführlich im Wolnzacher Gemeinderat diskutiert wurde.
Nun stellt man sich schon die Frage, warum braucht das Klärwerk einen eigenen Lader? „Wir müssen den Sand, der sich im Sandfang sammelt, in den Lagerbereich bringen“ erläuterte Klärwärter Robert Springer. Eine Aufgabe, die man bislang noch mit der Hand erledigen konnte, doch mit der Inbetriebnahme der neuen Maschinen und dem Bau der Freispiegelleitung ist dies nicht mehr möglich. „Wir müssten die Behälter um die ganze Anlage schieben“, so Springer weiter.
Ein Zustand, der so nicht hinnehmbar ist. Dies sah auch Josef Schäch so, allerdings sprach sich der ehemalige Bürgermeister gegen den Kauf eines Radladers aus. „Ich sehe hierfür keine Notwendigkeit“, so Schäch, der damit auf das erst kürzlich für den Bauhof angeschaffte Fahrzeug anspielte. „Das ist betriebswirtschaftlich falsch“, argumentierte er weiter. Aus Sicht Schächs sollten sich der Bauhof und das Klärwerk den Radlader teilen.
Natürlich eine grundsätzlich richtige Idee. Doch wie so oft, gibt es beim zweiten Blick doch Probleme. Mit der Inbetriebnahme der neuen Maschinenanlage wird das Baufahrzeug in der Kläranlage täglich gebraucht, denn der Behälter, in dem sich der Sand sammelt, muss täglich geleert werden. Kein großer Hinderungsgrund, sich den Lader mit dem Bauhof zu teilen, könnte man meinen. Doch auch dort wird er in den kommenden Monaten ständig gebraucht, denn der Winter steht vor der Tür. „Wir müssen im Notfall immer Einsatzbereit sein“, so Bauhofleiter Richard Ismann. So müssen dort einerseits die Räum- und Streufahrzeuge beladen werden, aber eben auch nach dem Dienst wieder entladen. „Dies müssen wir machen, da das Salz sonst auf den Ladeflächen hart werden würde“, so Ismann weiter. Folglich muss der Radlader in den Wintermonaten, oder besser gesagt in den Wochen, in denen auch Schnee, Eis und Frost angesagt ist, immer in Bereitschaft sein.
Nicht das einzige Problem, auf das man bei einer gemeinsamen Nutzung stößt. „Wir verlieren wertvolle Arbeitszeit, wenn von uns jemand das Fahrzeug am Bauhof holen und damit nach Gosseltshausen fahren muss. Diesbezüglich betonte der Bauhofleiter, dass es auch oft so ist, dass beide den Radlader zur gleichen Zeit brauchen würden.
Insgesamt konnte Max Weichenrieder seitens der CSU diese Diskussion wenig nachvollziehen: „Bislang haben wir, wenn Bauhof, Klär- oder Wasserwerk einen entsprechenden Antrag stellten, dies seitens des Gemeinderates immer unterstützt.“ Da auch die Klärwärter ihre Arbeit ordentlich verrichten wollen, sehe er kein Problem bei der Zustimmung. Auch die SPD äußerte sich zurückhaltend: „Wenn einer der drei den Lader holen muss, dann verliert man wertvolle Arbeitszeit“, so Hammerschmid.
So war die Diskussion am Ende auch vor dem Hintergrund, dass der Radlader, wenn er in der Kläranlage im Einsatz und mit Klärsand und Klärschlamm in Berührung gekommen ist entsprechend gesäubert werden muss, um wieder andernorts eingesetzt werden zu können, wenig nachvollziehbar. Letztlich jedoch verständigten sich sowohl der Bauhof und das Klärwerk es probeweise zu versuchen, sich den Radlader zu teilen. „Dann werden wir sehen, ob dies überhaupt eine praktikable Lösung ist“, so Bürgermeister Jens Machold.
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