Rudelzhausen bekommt nun auch Asylbewerber
(Rudelzhausen, cg)
Bei einer außerordentlichen Gemeinderatsitzung gab Bürgermeister Konrad Schikaneder bekannt, dass ab Mitte Dezember die ersten Asylbewerber in Rudelzhausen eintreffen können. Erst ein paar Tage vorher sei er informiert worden, dass der Besitzer von "Kohlmühle" bei Grünberg mit dem Landratsamt Freising einen diesbezüglichen Mietvertrag abgeschlossen habe.
Zahlreiche Zuhörer waren daran interessiert, Neues über die weiteren Umstände zu erfahren. Dazu waren auch, neben zahlreichen Vereinsvertretern, Frau Eichelmann vom Sozialamt Freising und Franz Asbeck, Marktrat von Au und Sprecher der BI Asyl Au, geladen worden. Diese sollten sowohl informieren als auch die Fragen der Bürger beantworten.
Das Haus Kohlmühle bei Grünberg, an der Straße von Rudelzhausen nach Tegernbach gelegen, ist momentan für 20 Flüchtlinge hergerichtet worden. Frau Eichelmann erläuterte das Prozedere: Das Landratsamt meldet das Haus der Bayrischen Staatsregierung, diese stellt dann die Bewohner nach Geschlecht, Glauben und Land zusammen, so dass es möglichst wenig Reibereien gibt. Die Möbel werden gestellt, Matratze, Bettzeug, Geschirr, Wäsche, elektrische Geräte bekommt jeder als Erstausstattung. Dazu monatlich 320€ für Essen, Taschengeld und Kleidung. Wenn man spenden möchte, dann am besten Räder, Fernseher, Geschirr und Besteck. Bitte kein Geld, das gibt unnötig Streitereien.
Nach 9 Monaten dürfen die Asylbewerber arbeiten, das hängt auch von der Dauer des Verfahrens ab. Bei Syrern geht es momentan auf Grund der Kriegsgefahr am schnellsten, dass sie als Flüchtlinge anerkannt werden.
Auf die Frage nach der Gefahr für die Nachbarschaft erläuterte Frau Eichelmann, dass von den Asylanten keine Gefahr ausgehe. Freising betreut momentan rund 500 Asylbewerber, bisher gab es 2 Diebstähle. Das häufigste Delikt sei Schwarzfahren.
Auch Franz Asbeck erzählte von seinen Erfahrungen mit den momentan 48 Auer Asylbewerbern in 5 Häusern. Auch er bestätigte, dass es nette, höfliche und freundliche Leute seien, die sich nichts zuschulde kommen lassen wollen, weil sie gut versorgt sind und Angst vor Abschiebung haben. Ganz wichtig sei eine Gruppe von ehrenamtlichen Helfern, die koordiniert Hilfe anbieten können, z.B. Deutschkurse, Behördengänge, Hilfe für die Kinder in Schule und Kindergarten oder auch Arztbesuche.
Bürgermeister Schikaneder erklärte, dass er schon Anfragen von ehrenamtlichen Helfern hätte, diese sollten sich schriftlich im Rathaus anmelden, sodass eine gemeinsame Arbeit, auch mit dem Landratsamt Freising, möglich sei.
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