Wolnzach gedenkt der Kriegsopfer
(Wolnzach, hr)Hundert Jahre liegt der erste Weltkrieg zurück, 75 der zweite. Diejenigen, die diese Zeit selbst noch miterlebt haben, werden von Jahr zu Jahr weniger. Und dennoch im Gedenken an beide Kriege versammelte sich die Kirchengemeinde im Gebet.
„Innerhalb zweier Wochen feiern wir Gedenktage, die uns an die einstigen Kriege erinnern“, begrüßte Pfarrer Johann Braun die Gläubigen. Dabei richtete er den Blick auch auf die Schwierigkeit des Erinnerns. „Diejenigen, die damals noch selbst gekämpft haben und am Volkstrauertag ihrer Kameraden gedachten, werden von Jahr zu Jahr weniger.“ Aber gerade im Hinblick auf die Kriege und Krisen, die überall auf der Welt toben, mahnte er, dass man die Geschichte nicht einfach vergessen darf. In einer eindrucksvollen Predigt machte Pfarrer Johann Braun deutlich wie kostbar der Frieden auf Erden ist, aber eben auch wie leichtfertig die Menschen oftmals mit diesem Gut umgehen.
Auch Bürgermeister Jens Machold betonte: „100 Jahre nach dem 1. Weltkrieg ist der Volkstrauertag keine Randnotiz.“ Dabei richtete der Wolnzacher Rathauschef seinen Blick vor allem auf die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. „Die Welt würde heute anders aussehen, wenn es diesen Krieg nicht gegeben hätte.“ Dabei sprach er sich gegen einen Automatismus der Eskalation aus. „Frieden und Gespräche sind unumgänglich“, so Machold vor den Tafeln der Gefallenen.
Worte, die gerade in einer Zeit, in der auch in Europa wieder Krieg möglich ist, die noch einmal deutlich machten, wohin die Spirale der Eskalation führt. „Um unsere Zukunft gestalten zu können, müssen wir unsere Vergangenheit kennen“, so Machold. Gemeinsam mit dem Krieger- Soldaten- und Kameradenkverein und dem VdK legte der Rathauschef dann sowohl am Ehrenmal für die Gefallenen beider Kriege, aber auch am Ehrenmal der Vertriebenen Kränze nieder. So ist dies nicht nur ein Gedenktag, sondern auch ein Appell dem Frieden eine Chance zu geben, den im Krieg verlieren letztlich immer beide Seiten.
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