Teurer Volksfestplatz
(Pfaffenhofen, wk)
Im Mai dieses Jahres wurde vom Stadtrat der Ausbau des Volksfestplatzes beschlossen, doch die damalige Kostenschätzung lag deutlich zu niedrig, was die elektrische Ausstattung betraf. Ursprünglich sah die Kostenschätzung einen Betrag in Höhe 225.000 Euro für die ‚Sanierung der Elektroinstallation vor, doch durch eine während des Volksfestes durchgeführten Leistungsmessung wurde erkennbar, dass die geplanten Kosten nicht ausreichen würden.
Stadtbaumeister Gerald Baumann entschuldigte sich dafür, dass aufgrund der kurzen Zeit die Kostenschätzung für die Elektroinstallation auf dem Volksfestplatz zu niedrig ausgefallen war. Erst durch die Leistungsmessung habe sich ergeben, dass statt einer Sanierung der östliche Trafo erneuert werden müsse, was Mehrkosten von ca. 85.000 Euro ausmachen würde. Auch der Querschnitt aller Leitungen müsse erhöht werden, was sich mit 120.000 Euro niederschlägt. Hinzu komme die Erhöhung der Anzahl der Stromverteiler um 5 auf insgesamt 11 (92.000 Euro mehr) und Platzbeleuchtung und Erdungsanlagen schlagen sich mit zusätzlichen 24.000 Euro in der Planung nieder. Im Gegenzug schlug die Verwaltung Kosteneinsparungen vor beim umfangreichen Leerrohrsystem, bei der geplanten „Elektro-Tankstelle“, Beibehaltung des großen Stromverteilers beim Festzelt sowie kleinteilige Einsparungen. Auf diese Weise wolle die Stadt 74.000 Euro einsparen. Zusätzliche Einsparmöglichkeiten in Höhe von 140.000 Euro ergäben sich aus der Vergabe der Tiefbauarbeite, die in der Kostenschätzung höher gelegen hatten. Insgesamt sind damit Kosten von gut 600.000 Euro die Ausgangsbasis für die Sanierung des Volksfestplatzes.
Die Argumente des Stadtbaumeisters konnten eigentlich von allen Fraktionssprechern nachvollzogen werden, doch Stadtrat Richard Fischer (Grüne/ödp - Referent für Volksfeste) und Peter Heinzlmair äußerten sich besorgt darüber, was alles hätte geschehen können, wenn beim Volksfest der Strom ausgefallen wäre und Gäste im Fahrgeschäft gerade über Kopf in den Gondeln gehangen hätten. Denn Bürgermeister Thomas Herker hatte zuvor erklärt, dass die Trafos und Leitungen während des Volksfestes ja fast geglüht haben müssten, da auf dem Gelände immer größere Fahrgeschäfte aufgebaut würden, die mehr Strom verbrauchten als dies früher üblich war. Altbürgermeister Prechter wies darauf hin, dass die letzte Messung des Stromverbrauchs während des Volksfestes 1994 erfolgte und dass es schon vorgekommen sei, dass der Strom ausfiel, wenn die Pommesbuden den Stecker einsteckten. Dazu soll es in Zukunft natürlich nicht kommen. Stadtrat Schmuttermayr (CSU) kritisierte zwar die niedrige Kostenschätzung, die ja immerhin von einem Ingenieurbüro erstellt worden sei, aber auch ihm war wichtig, dass die Sicherheit Vorrang habe. Martin Rohrmann (CSU) missfiel die Art der Darstellung des Problems und die Art, wie das ganze Thema „verkauft“ worden sei, aber „wenn wir etwas machen wollen, dann was Gescheites!“ Deshalb plädierte er dafür, nicht bei den Leerrohren zu sparen, sondern hier gleich die richtige Lösung einzuschlagen, denn beim Ausbau des Hauptplatzes habe man auch gespart und jetzt lägen während des Wochenmarktes viele Kabel im Weg, die Stolperfallen seien. Stadtrat Michael Kaindl konnte sich erinnern, dass Elektriker schon immer um das Problem der schwachen Leitungen gewusst und dies auch immer weiter gemeldet hätten. Aber im Schluss waren sich alle einig, dass man ohne zusätzliche Kosten bei Ausbau des Volksfestplatzes nicht herum komme und so wurde mit der einzigen Gegenstimme von Stadtrat Schmuttermayr der Vorschlag der Verwaltung angenommen.
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