Musik aus Renaissance und Barock
(Wolnzach, lil)Instrumentale Musik aus Renaissance und Barock konnte das Publikum in der Wolnzacher Auferstehungskirche am gestrigen Sonntag genießen. Seit 2004 spielt das Ensemble „Aura Dulcis“ unter der Leitung von Ulrike Steinbach zu verschiedenen Anlässen, wie dem Neuburger Schlossfest, auf – immer mit original-zeitgenössischen Instrumenten versteht sich.
Mit dem Stück „Intrada“ von Johannes Christenius aus dem Jahr 1619 begann die besondere Band aus dem Raum Ingolstadt ihre musikalische Reise durch längst vergangene Zeiten. Mit Blockflötenkonsort, Cornamusen, Gamben, der Oktavgitarre sowie dem Spinett, der Hirtenschalmei und verschiedenen Trommeln führten sie die Zuhörer ins England, Frankreich, Italien und Deutschland aus Renaissance und Frühbarock. „Die Musik von damals ist sehr vielschichtig. Man merkt schnell, dass jedes Land und wiederum jeder Komponist einen ganz eigenen Stil hat, obwohl die Musiker damals unvorstellbar mobil waren und quer durch Europa reisten“, erklärte Uli Steinbach.
Es sei die kraftvolle, lebendige, aber auch spritzig-elegante Art der alten Musik, die die Mitglieder des Ensembles so fasziniert. „Schon als Kleinkind haben mich diese abwechslungsreichen Lieder in ihren Bann gezogen“, blickte Uli Steinbach zurück. Nach der Auflösung ihrer alten Band hatte sie beschlossen, selbst eine neue Gruppe zu gründen. In acht-köpfiger Besetzung tritt „Aura Dulcis“ nun mehrmals im Jahr auf. Besonders freuten sich die Musiker gestern dabei über ihren neunten „Special-Guest“, Martin Pause, der die Musiker aus Zeitgründen nicht mehr dauerhaft am Spinett begleiten kann.
Doch nicht nur bei den Instrumenten, auch bei den Kostümen setzen die Instrumentalisten auf original-getreue Nachbildungen. Lange Kleider für die Damen und ausladender Hutschmuck für die Herren sind da Pflicht. Zwei der festlichen Kleider wurden sogar anhand von Originalgemälden nachgeschneidert.
Nach einer Stunde heiterer Tanzmusik und geistlicher Lieder dankten ihnen die Wolnzacher schließlich mit lang anhaltendem Applaus für den Ausflug in eine andere Epoche. Für Interessierte bestand außerdem die Möglichkeit, nach der Zugabe die besonderen Instrumente noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die gesammelten Spenden des Konzertes möchten die Musiker übrigens in eine Kontrabassflöte investieren, denn erst die einzigartige Kombination aus Noten, Kleidung und Instrumenten machen „Aura Dulcis“ zu dem, was gestern viele Gäste begeistern konnte: Einem authentischen Ensemble, das wie ein lieblicher Windhauch (lat. Aura Dulcis) sein Publikum verzaubert.
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