So ein Theater mit dem Dorfpfarrer
(Langenbruck, rt)
Alles dreht sich um den Geistlichen des Ortes bei dem Dreiakter, den die Theaterbühne Langenbruck aktuell auf dem Spielplan hat. Gestrigen Samstag war Premiere für das Stück mit dem Titel "Der Dorfpfarrer" an dessen Ende der Applaus des begeisterten Publikums schier nicht abreißen wollte.
Der Autor dieser Bauernkomödie in vier Akten mit Musik, Maximilian Schmidt genannt Waldschmidt, soll einer der Lieblingsschriftsteller König Ludwigs des II. gewesen sein, der sich anstelle eines gebräuchlichen Adelstitels mit dem ungewöhnlichen Namenszusatz "genannt Waldschmidt" begnügte. Dies geschah acht Jahre vor der Uraufführung des "Dorfpfarrers", die nach literarischen Quellenangeben im Jahr 1902 gewesen sein soll. In die damalige Zeit ist auch die Handlung des Werkes gelegt, die von der Örtlichkeit her im bayerischen Oberland angesiedelt ist.
Als Dreh- und Angelpunkt spielt in der Geschichte der Pfarrer (Herbert Wendl) die bedeutsamste Rolle; ihn will der geldgierige und machthungrige Kirchenpfleger Stelzenbauzer (Josef Reichart) für seine üblen Machenschaften benutzen. Kathrein (Melanie Kramlich), seine Tochter, stellt dabei zunächst eine ebensolche Figur dar, die ein Geheimnis mit sich trägt, das sie nicht nur ihrem Bräutigam Friedl (Thomas Ippi) verheimlicht. Als Corona (Melanie Piesch), eine hübsche Verwandte des Posthalters und Wirts (Andreas Wehner) plötzlich auftaucht und später auch noch ein wildes Haberfeldtreiben angezettelt wird, steigt die Spannung. Der Ausgang indes sorgt für eine Überraschung.
In weiteren Rollen sind zu erleben: Bastian Benna (Bauernbursch Donisl), Schindlbauer (Robert Kaiser), Emmi Kaiser (Schindlbäuerin), Chistine Beyerl, Ronja Laub, Christine Willmann (Kellnerinnen in wechselnder Besetzung), Lorenz Weingartner (Mesnergirgl), Christiane Schönauer (Häuslerin), Dieter Eberhardt (Bandlsimet), Fabian Grabich (Gärtner beziehungsweise Unteroffizier Gröber), Claudia Ippi (Pfarrhaushälterin Lisbeth), Daniela Glaser (Kräuterweiberl) Simon Glaser (Kleiner Bub) und Hermann Thalmeier als Bürgermeister.
Alle Darsteller zeigten in dem 100-Minuten-Stück durchwegs eine saubere, respektable Leistung. Mit Herbert Wendl als Dorfpfarrer ist die Hauptrolle hervorragend besetzt. Doch auch bei der Auswahl aller anderen Akteure zeigte Regisseur Hermann Thalmeier ein gutes Händchen. Thalmeier blieb im Übrigen bei seiner Inszenierung an der Originalvorlage, was - insbesondere für die Freunde althergebrachter Volksstücke - einen besonderen Reiz darstellen dürfte, sie sich anzusehen.
Bemerkenswert ist einmal mehr der authentische Bühnenbau für die insgesamt drei Bühnenbilder. Die Theaterbühne Langenbruck braucht sich auch mit dieser Aufführung nicht hinter professionellen Bühnen zu verstecken und kann eine hohe Qualität für sich verbuchen. Dies dankten auch die Premierengäste mit so viel Applaus, dass es mehrerer Vorhänge bedurfte, ehe sich an diesem Abend vor den Akteuren der Vorhang endgültig schloss.
Am heutigen Sonntag, 4. Januar, ist um 18 Uhr eine weitere Aufführung, der noch ein weiteres Dutzend folgt. Restkarten dazu gibt es in der Freien Tankstelle Petra Kreutmair in Langenbruck zu den üblichen Geschäftszeiten oder sie können per Telefon bei ihr unter der Rufnummer (0 84 53) 72 93 reserviert werden.
Aufführungen sind außer heute noch zu folgenden Zeiten:
Montag, 05.01.2015
19.00 h
Freitag, 09.01.2015
19.00 h
Samstag, 10.01.2015
19.00 h
Sonntag, 11.01.2015
18.00 h
Freitag, 16.01.2015
19.00 h
Samstag, 17.01.2015
19.00 h
Sonntag, 18.01.2015
18.00 h
Freitag, 23.01.2015
19.00 h
Samstag, 24.01.2015
19.00 h
Sonntag, 25.01.2015
18.00 h
Freitag, 30.01.2015
19.00 h Freitag
und am Samstag 31.01.2015
19.00 h
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