Andreas Sauer - Pfaffenhofen zwischen den Weltkriegen
(Pfaffenhofen, mh)Andreas Sauer - Pfaffenhofen zwischen den Weltkriegen
Die weltweite Wirtschaftskrise, die goldenen 1920er Jahre, Räterepublik, die junge Demokratie der Weimarer Republik, Wohnungsnot, Flüchtlinge, alles Themen und Ereignisse, die auch an Pfaffenhofen zwischen den Weltkriegen nicht spurlos vorübergegangen sind.
Andreas Sauer, Historiker und Stadtarchivar, hatte zu einer beindruckenden Geschichtsstunde in den Theatersaal im Haus der Begegnung geladen. Die vielen Zuhörer kamen aus so ziemlich allen Altersklassen und Schichten der Bevölkerung und hatten auch nach der hervorragend moderierten Bilderschau viele Fragen an den Referenten.
Es ist immer wieder erstaunlich, wo und wie Andreas Sauer an sein spannendes Bildmaterial kommt.
Ob ein Geschütz mit Mannschaft auf der damals noch unbebauten Bortenschlagerhöhe, das zum Schutz gegen die „Roten“, die von München kommen sollten, stationiert wurde, oder Wahlplakate von 1932, die die damalige Parteienlandschaft aufzeigten, der Fundus des Stadtarchives scheint, dank bester Pflege, lückenlos.
Sauer gelingt es immer wieder, die Befindlichkeit der ländlichen Bevölkerung zu ergründen. Die Sorgen des kleinen Mannes stehen vor den weltpolitischen Ereignissen. Wie hat der Pfaffenhofener gelebt, was hat ihm Spaß gemacht, was hat Brot und Butter gekostet, wie war sein Verhältnis zu Fremden und Zugezogenen, Themen, die sich oft in der Zeitlinie wiederholen.
Anders als heutzutage, feierte der Kreisstädter gerne und ausgiebig Fasching, teilweise waren die Umzüge durch die Stadt bis zu 60 Wagen lang und sogar die Behörden hatten eigene Themenwagen, die sie selbst gestalteten. Einige Bilder, an denen sich damalige Stimmung und Befindlichkeit anhand der Details sehr gut lesen lässt, waren ein spannender Teil des Referats.
Ob die Inhalte der beiden Vorträge unseres Archivars, (P. vor und zwischen den Kriegen) auch in gedruckter Form (d´Hopfakirm) erscheinen werden, ist noch nicht entschieden. Der Vortrag zur nächsten Zeitspanne „Pfaffenhofen zur Zeit des Nationalsozialismus“ mit Reinhard Haiplik ist im April dieses Jahres angedacht.
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