Erfolgreiche Kripo-Arbeit
(Ingolstadt/Pfaffenhofen, wk)Günter Beck, Alfred Grob, Wolfgang Schwärzer
Eine Bande von Wohnungseinbrechern konnte die Kripo München zusammen mit ihren Ingolstädter Kollegen im Januar 2014 festnehmen. Im Zuge intensiver Kriminalarbeit gelang es der Kripo, dieser Bande mehr als 200 Wohnung- und Hauseinbrüche nachzuweisen. Insgesamt erbeutete die Bande Bargeld und Wertgegenstände in Höhe von gut 2,4 Mio. Euro. Durch Hinweise konnte die Polizei die Bande in Ingolstadt festnehmen.
Bei einer heute angesetzten Pressekonferenz, konnten Pressesprecher EKHK Günter Beck und die EKHK´s Kripo-Beamten (Erste Kriminalhauptkommisare) Wolfgang Schwärzer und Alfred Grob das erfreuliche Ergebnis der Festnahme und Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft München bekannt geben sowie erläutern, wie sie der Bande mit ihren Münchner Kollegen auf die Spur kommen konnten.
Beim letzten Einbruch im Dezember 2013 in München-Harlaching wurden die Täter durch die Alarmanlage gestört, so dass sie über mehrere Gärten flüchteten. Ihr Fahrzeug hatten sie in der Nähe abgestellt, aber aufmerksame Bürger konnten sich das Ingolstädter Kfz-Kennzeichen merken, was die Kripo auf deren Spur führte. Es handelte sich um Bandenmitglieder aus dem Ingolstädter Norden, die sich seit 2004 fast gewerbsmäßig auf Wohnungs- und Hauseinbrüche spezialisiert hatten. Sie hatten bei den Tatorten vorher immer ausgespäht ob jemand zu Hause ist. Mit einem einfachen großen Schraubenzieher konnten sie sich in den meisten Fällen Zutritt zu den Wohnungen über Keller-, Terrassentüren oder Fenster verschaffen, sie waren außerdem maskiert, trugen Handschuhe und Sturmhauben, um keine Spuren zu hinterlassen, mieden aber immer, mit den Wohnungsinhabern in Kontakt zu kommen, sondern flüchteten eher.
Bei den Tätern handelte es sich um einen in Ingolstadt geborenen und aufgewachsenen 47-jährigen Kroaten, zwei Serben mit 38 und 44 Jahren und eine 43-jährige Deutsche. Ihre Einbruchserie starteten sie 2004 in Ingolstadt und stahlen unter anderem einen Kleintresor, den sie nach Aufflexen bei der Staustufe in der Donau versenkt hatten. Dort fand die Kripo sogar 2 weitere Tresore, die aber bisher keinem Einbruch zuzuordnen sind. Die Einbrüche fanden nach Aussagen der Täter überwiegend in der Dämmerung statt, und das Aufhebeln eines Fensters oder einer Terrassentür dauert in der Regel nicht länger als 15 Sekunden. Alle die Einbrecher hemmenden Sicherungen, die sie zu längeren Aufbrucharbeiten zwingen, würden die Täter abschrecken, so die Kripo-Beamten Wolfgang Schwärzer und Alfred Grob.
Alfred Grob und Wolfgang Schwärzer mit dem schwersten Beweisstück
Durch die Festnahme im Januar 2014 konnte die Kripo noch Diebesgut aus den letzten Ingolstädter Einbrüchen feststellen und den Einbrechern die Taten nachweisen. Die in Ingolstadt in den letzten 10 Jahren von ihnen angerichtete Schadenssumme beträgt immerhin gut 1 Mio. Euro. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse, die umfangreiche Alt-Aktenarbeit voraussetzte, konnte die Kripo für Ingolstadt immerhin 141 Taten nachweisen, 90 davon sind in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft München erfasst. Insgesamt werden den Tätern in der Anklageschrift 200 Fälle vorgeworfen. Die Anklageschrift umfasst 79 Seiten und 297 Zeugen sollen zum Prozess geladen werden. Die geschädigten Einbruchsopfer wurden im Laufe des letzten Jahres über die Ergebnisse der Ermittlungen informiert. Die Staatsanwaltschaft entscheidet, wann den Opfern der ihnen zuzuordnende Schmuck wieder zurückgegeben wird. Bargeld wurde bei der Festnahme eigentlich nicht nennenswert gefunden. Im Rahmen der Ermittlungen führten die Täter die Kripo-Beamten zu den verschiedensten Tatorten und konnten ihnen auch sagen, wann sie wo eingebrochen hatten, auch den Fundort des Tresors hatten sie verraten.
Die Einbruchszahlen hatten sich seit Beginn der Einbruchserie der Bande deutlich erhöht, doch immer tappte die Kripo im Dunkeln, da keine Spuren hinterlassen wurden. Durch die Festnahme der Bandenmitglieder hat sich die Einbruchsstatistik wieder deutlich verringert.
In diesem Zusammenhang weist die Kripo noch einmal darauf hin, verdächtige Wahrnehmungen zu melden und die Wohnungszugänge besser abzusichern. Bei Schmuckstücken ist es sehr hilfreich, sie einzeln zu fotografieren, um eine spätere Identifizierung zu ermöglichen.
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