Beschluss ohne Grundlage?
(Wolnzach, hr)Planungsvarianten aus dem Jahr 2006
„Wir war doch heute ganz brav“, so kommentierte Gemeinderat Josef Schäch die gestrige Bauausschussitzung, die weitgehend harmonisch verlief. Vielleicht auch deswegen, weil es kaum Themen gab, über die man hätte streiten können. Und doch gab es am Ende dann Diskussionsbedarf – über einen Radweg nach Hüll.
„Der Gemeinderat möge die rechtlichen, planerischen und finanziellen Voraussetzungen für eine Vervollständigung des Geh- und Radweges von Jebertshausen über Gebrontshausen, Hüll, Richtung Berg auf der ehemaligen Bahntrasse schaffen“, so der Wortlaut des Antrags von Gemeinderat Peter Rech. Aber hat der Bauausschuss nicht erst im vergangenen Jahr die Strecke besichtigt? Ja, in der Novembersitzung hatte sich das Gremium ausführlich mit dem Radweg befasst und für die weitere Entscheidung eine Vorplanung in Auftrag gegeben. Diese sollte auch eine Kostenschätzung und verschiedene Trassen beinhalten. „In der letzten Sitzung hatten wir vereinbart, im Februar oder März darüber zu beraten“, erklärt Stefanie Maier, die mit der Planung befasst ist. „Noch sind nicht alle Zahlen für die Kostenschätzung vorhanden“, führt die Gemeinderätin weiter aus.
„Wir prüfen derzeit die Machbarkeit der möglichen Trassen“, erklärt Bürgermeister Jens Machold, der sich zum jetzigen Zeitpunkt ohne eine Kostenschätzung nicht auf eine der möglichen Trassen festlegen will. Im Gespräch ist hier derzeit sowohl ein Radweg, der auf der alten Bahnlinie verläuft, aber auch eine Streckenführung, die durch Hagertshausen selbst führt. Für beide gibt es Punkte dafür und dagegen und bei beiden Varianten müsste die Gemeinde Grund erwerben.
„Wir sollten auf die genauen Zahlen warten“, so auch die Aussagen von Werner Hammerschmid, der den Lückenschluss nach Au grundsätzlich positiv sieht, aber sich ohne konkrete Kosten auch nicht auf eine Route festlegen wollte. Auch Alois Brummer, Gemeinderat aus Hüll, wirbt seit vielen Jahren für diesen Weg, doch auch er sprach sich in erster Linie dafür aus, die Zahlen und auch die Zahlen für den Grunderwerb abzuwarten. Bei seinem Ratskollegen Peter rech stieß diese Äußerung auf Unverständnis: „Es macht doch keinen Sinn, wenn der Landwirt nicht will!“
Sich jedoch ohne vorherige Kostenermittlung auf eine Trasse festzulegen, das macht auch keinen Sinn. So bleibt am Ende das Vorgehen wie gehabt. Nach der Vorplanung wird man sich über eine Streckenführung unterhalten. Auch eine mögliche Förderung über das LEADER-Programm soll beantragt werden. „Natürlich ist unser Ziel, im Radwegebau einen entscheidenden Schritt voranzukommen“, erklärt Bürgermeister Jens Machold. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass die die Strecke nach Hüll nicht an oberster Stelle der Priorätsliste steht. „Der Radweg nach Rohrbach in Richtung Bahnhof ist deutlich höher anzusiedeln. Dies sah letztlich auch Josef Schäch so, allerdings war er auch der Meinung, dass möglicherweise Haushaltsmittel für beide zur Verfügung stehen. Das aber werden erste die Haushaltsberatungen und die Zahlen aus der Kämmerei zeigen.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.