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Es hat sich ausgeseigt in Gotteshofen

(Reichertshofen, rt)

Keine Bodensenken als Brutraum für Stechmücken wollten diese Gotteshofener Bürger vor ihrer Haustüre und protestierten vergangenen Dezember vor Ort dagegen. Archivbilder: Raths  

 

Die beiden geplanten Bodensenken, auch Seigen genannt, auf einer Wiese bei Gotteshofen gehören nach der gestrigen Reichertshofener Gemeinderatssitzung der Vergangenheit an. Nunmehr wird anstelle der Geländemodellierung die rechtlich notwendige Ausgleichsfläche für ein bereits realisiertes Baugebiet in Ronnweg erweitert. Offenbar übersehen wurde aber die einfachste Lösung.

Noch im Dezember des vergangenen Jahres empörten sich knapp 80 Bürger aus Gotteshofen über die "Brutstätte für Mückenlarven", die ihrer Meinung nach entstehen könnte, falls der am Ortsrand geplante Aushub realisiert würde. In einem Schreiben wandten sie sich deshalb an Bürgermeister Michael Franken (JWU), mit der Bitte, doch auf die entsprechenden Bodenbearbeitung zu verzichten. Nach einem Ortstermin mit einer Vertreterin der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes kochten die Emotionen hoch (Hallertau.info berichtete) und am Ende versprach Franken, zusammen mit allen betroffenen nach Alternativen zu suchen.

 

Hinfällig sind nunmehr die bereits ausgemessenen Bodensenken zwischen Paar und dem Reichertshofener Ortsteil Gotteshofen.

 

Diese ist nun gefunden in Form einer Erweiterung der Ausgleichsfläche um 800 Quadratmeter auf nunmehr 9.500 Quadratmeter, womit die Bodensenken vom Tisch sind. Diese nun vom Gemeinderat mit 16 Zustimmungen und drei Ablehnungen mit Adolf Kothmeier, Andrea Blößl und Georg Pfab aus den Reihen der JWU-Gemeinderäte.

Kothmeier und Blößl favorisierte eine andere der insgesamt drei von der Unteren Naturschutzbehörde und einem dafür aktuell hinzugezogenen Landschaftsplaner vorgeschlagenen Alternativen. Jene von den beiden Gremiumsmitgliedern ins Auge gefasste Variante sah nämlich vor, statt  Seigen anzulegen, doch fünf Pappel-Bäume zu pflanzen. Marc Geist (SPD) dagegen sah in einer Baumpflanzung nahe an der Wohnbebauung unter anderem auch Nachteile für die Anwohner und sprach sich von daher ebenfalls für die Flächenerweiterung aus. Während der CSU-Gemeinderat Johann Felber besonderen Wert auf die Feststellung legte, dass es seine Gegenstimme bereits beim Beschluss vom Juni 2013, in dem erstmals im Rahmen des Grünordnungsplanes von den "Senken" die Rede gewesen sei, gegeben habe.

Die dritte angebotene Möglichkeit bestand unter Hinweis darauf, dass die Senken wegen ihrer geringen Tiefe von zehn Zentimetern für eine Larvenentwicklung von Stechmücken nicht geeignet sei, darin, die ursprüngliche Planung zu belassen. Ergänzend wurde in der Variantenbeschreibung erwähnt, dass sich wegen "naturräumliche Ausstattung des Paartales" in unmittelbarer Umgebung der Ortslage ohnehin Entwicklungsmöglichkeiten für Stechmücken fänden.

Allerdings wurde offenbar von allen Beteiligten nicht in Betracht gezogen, dass es auch möglich gewesen wäre, die zwei Bodensenken in ihrer Ausführung so zu gestalten, dass sie an der etwa der Paar zugewandten Seite offen sind, also ohne Rand mit einem leichtem Gefälle zum Fluss hin. Folglich hätte der von den Bürgern befürchteten Wasserstau als potentielle Mückenbrutstätte erst gar nicht auftreten können. Darauf wies der ursprünglich beauftragte Landschaftsplaner Dietmar Narr im Gespräch mit Hallertau.info hin. Erreicht werden sollte ja nach damaliger Ansicht, so der Fachmann, ein feines Relief ohne markante Kanten, da die weiterhin bestehen bleibende landwirtschaftliche Extensiv-Nutzfläche ja auch noch mähbar sein solle. "Das wäre dann eine Sache der Detailplanung gewesen", so Narr.
 

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