Projekt zum 60-jährigen Jubiläum der Ausgrabungen
(Manching, hal)„Was ist denn das?!“ So mancher wird sich diese Frage stellen, wenn er in eine der Kisten mit Lese- oder Altfunden im Depot des kelten römer museum manching blickt. Anlässlich des 60jährigen Jubiläums der Ausgrabungen im Oppidum von Manching schenkt die Archäologische Junior- und Jugendwerkstatt diesen Funden die bisher verwehrte Aufmerksamkeit.
Zusammen mit den Archäologen des Museums haben die Teilnehmer der Archäologischen Juniorwerkstatt eigenständig – natürlich mit etwas professioneller Hilfe – die Funde bestimmt und datiert, um herauszufinden: was war das mal, wofür hat man es gebraucht und wem hat es gehört? Anschließend beschäftigten sich die jungen Archäologen mit der Frage, wie man archäologische Funde ins rechte Licht rückt und wie man Besuchern einer Ausstellung kurz und knapp erklärt, was sie in der Vitrine vor sich haben.
Um die Fantasie der Kinder und Jugendlichen anzuregen und Ihnen einen neuen oder anderen Zugang zu archäologischen Funden zu ermöglichen, werden von Ihnen kurze Lesegeschichten zu den bearbeiteten Alt- und Lesefunden verfasst.
Im Laufe des Sommers werden die Funde schließlich in einer kleinen Ausstellung, die von den Teilnehmern der Archäologischen Juniorwerkstatt konzipiert und umgesetzt wird, den Besuchern des kelten römer museum präsentiert und die Lesegeschichten veröffentlicht.
In der 60jährigen Geschichte der Ausgrabungen in Manching sind zahlreiche herausragende Funde wie der Goldschatz oder das bisher einzigartige Kultbäumchen zu Tage gekommen. Die Fantasie der Leute regte die Keltenstadt Manching bzw. ihr knapp 8 km langer Ringwall jedoch schon lange vorher an. Die ältesten schriftlichen Quellen dazu reichen bis in das Jahr 1417 zurück, erste archäologische Ausgrabungen fanden jedoch erst 1892 statt.
In den Jahren 1936-1938 wurden durch den Bau eines Militärflughafens große Teile des Oppidums zerstört und nur wenige Funde bei Notgrabungen entdeckt. Während des Krieges war der Flugplatz Ziel zahlreicher Bombenangriffe, die zur weiteren Zerstörung der Befunde beitrugen. Als der Flughafen 1955 im Rahmen des Beitrittes zur NATO instand gesetzt werden sollte, wurden vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege unter Werner Krämer erstmals großflächige Grabungen durchgeführt. Seit Krämers Wechsel zur Römisch-Germanischen Kommission – kurz RGK, eine Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts/DAI - nach Frankfurt liegen die wissenschaftliche Leitung der Manching-Grabungen und deren Publikation bei der RGK.
Manching ist damit das am längsten kontinuierlich betriebene Grabungsprojekt des weltweit forschenden DAI im Inland.
kelten römer museum manching
Im Erlet 2
85077 Manching
08459/323730
www.museum-manching.de
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