Bayerischer Trachtenverband hat neues Zentrum
(Pfaffenhofen / Holzhausen , rt)
Nach zehn Jahren ist das Trachtenkulturzentrum des Bayerischen Trachtenverbandes im Geisenhausener Ortsteil Holzhausen (Landkreis Landshut) nunmehr fertig geworden. Stolze sechs Millionen Euro mussten für den ehemaligen Pfarrhof aus dem frühen 18. Jahrhundert investiert werden. Der Trachtenverein Ilmtaler Pfaffenhofen war einer der ersten Nutzer zeitgleich mit der aus dem Pörnbacher Ortsteil Raitbach kommenden Anna Felbermeir, die sich für den Verein um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Exklusiv führte sie Hallertau.info durch das grundrenovierte Anwesen.
Mehr als 1.000 Trachtler haben sich mit 30.000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden beim Aufbau des Trachtenkulturzentrums mit ihrem handwerklichen Können engagiert. Nach einem Jahrzehnt ist es nun fertig geworden und wird am 2. Mai feierlich und offiziell eröffnet. Zum Festakt wird Trachtenverbandsvorsitzender Max Bertl neben dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer auch Bezirkstagspräsident Josef Mederer begrüßen können. Tags darauf gibt es dann von 10 bis 17 Uhr mit einen Tag der offenen Tür mit viel Begleitprogramm und mit 300 Mitwirkenden aus ganz Bayern.
Das neue Trachtenkulturzentrum des Verbands sei ein Knotenpunkt, der die 165.000 Trachtler aus Bayern, Deutschland, Österreich und auch Nordamerika zusammenhalte und auch der Jugend Tracht, Brauchtum und Volksmusik vermittle, so Bertl vor dem Rundgang mit Felbermair.
„Unsere Trachtenjugend hat sogar einen eigenen Gebäudeteil bekommen“, hob Felbermeir hervor. Daneben gibt es noch den sogenannten "Augustiner-Stadl", ein Fest- und Theatersaal mit 200 Sitzplätzen, ein Archivgebäude, einen Zeltplatz mit Versorgerhaus und sogar ein funktionsfähiges Backhaus. Die Geschäftsstelle des Verbandes ist im denkmalgeschützten Pfarrhof untergebracht, darüber ist ein kleines Museum. Prunkstück darin ist eine Vereinsfahne des Gauverbandes Nordamerika aus dem Jahr 1875, die älter ist als jede andere derartige Fahne in Bayern, wusste Museumsleiter und Archivar Wolfgang Gensberger zu berichten.
„Im Seminarhaus gibt es 19 individuell von Trachtlern aus ebenso vielen Gauen eingerichtete Zimmer“ sagte Felbermeir stolz und führt auch jenes aus dem Gau Nordamerika vor. Über dem Atlantik gibt es übrigens 40 Trachtenvereine mit 7.000 Mitgliedern, die unter dem Dach des Bayerischen Trachtenverbandes vereint sind. Kein Zimmer gleicht dem anderen, hat verschiedenste Holzarten – darunter Zirbelkiefer und gewurmter Ahorn - als Ausgangsmaterial und jedes trägt unverkennbar die Handschrift der aufbauenden Gaumitglieder.
Das Gelände selbst stellt das Erzbistum München-Freising auf Erbpachtbasis zur Verfügung. Bei der Finanzierung des Umbaus zum Trachtenkulturzentrum beteiligten sich die Staatsregierung sowie die Bezirke Oberbayern und Niederbayern mit Fördermitteln, die von einigen Stiftungen und Unternehmen mit Spenden ergänzt wurden. „Einen weiteren erheblichen Teil der Finanzierung brachten aber die bayerischen Trachtler selbst auf“, so Felbermeir. Nun freut sie sich darauf, dass auch die fünf Trachtenvereine aus dem Landkreis Pfaffenhofen mit ihren über 1.000 Mitgliedern das neue Trachtenzentrum kräftig nutzen.
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