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Cur muriator homo, cui Salvia crescit in horto?

(Scheyern, rs)

"Warum sollte ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?" Einen Streifzug durch die Geschichte inklusive der Völkerbewegungen erhielten die fast 50 Besucher des Gartenbauvereins Scheyern, als ihnen Thomas Janscheck am Dienstagabend die Wege und Anwendungsmöglichkeiten von Gewürzen anschaulich und nachvollziehbar erläuterte.

Symbolik um Pflanzen, Baumgeschichten und Gartenpädagogik sind die Themen der Fachvorträge des Wolnzachers Thomas Janscheck, Landschaftsgärtner und Dipl. Ing. (FH) Gartenbau. Und die Pädagogik wurde über den ganzen Abend offenbar, wenn er nicht einfach nur Kräuter für Kräuter, Gewürz für Gewürz, Pflanze für Pflanze vorstellte, sondern immer wieder den Werdegang vermittelte, den Querbezug zu anderen Gewürzen etwa und die ganzen Geschichten hinter all diesen heute selbstverständlichen Küchen-Hilfsmitteln, die aber in sehr vielen Fällen äußerst exotische Hintergründe haben.


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"Allerlei G'würz für Leib, Lieb' und Leb'n - Kulturgeschichte der Gewürzpflanzen", so der Titel des Vortrags. Ob denn auch Tipps für den zweiten Teil der behandelten Themen, die Lieb eben, dabei sei, fragte der Vorstand des Gartenbauvereins, Hans Fetsch, sich und den Referenten in seiner Begrüßung. Nun, die Themen waren derart umfassend und informativ, dass ganz gewiss für jeden und zu jedem Aspekt etwas dabei war.


Fachsimpeln zwischen Experten: Thomas Janscheck (links) und Hans Fetsch

Wem ist denn eigentlich bewusst, dass auch Hopfen zu den Gewürzpflanzen gehört? "Wir leben in einem Gewürz-Eldorado", stellt denn Thomas Janscheck auch bei der Vorstellung des Hopfens fest. Von der Antike über Griechen und Römer bis ins Mittelalter und die Neuzeit ging die Reise durch die Gewürzwelten. Empfehlungen aus allen Epochen und vielen Kulturen konnten die Zuhörer mit nach Hause nehmen: das "würzige Quartett" etwa, bestehend aus Liebstöckel, Oregano, Pfeffer und Dill, das bei einer Mischung zu absolut gleichen Teilen ein fünftes Geschmacksaroma hervorbringt. Grünsuppe mit beispielsweise Brennnesseln, Kresse und Löwenzahn würden "den Winter ausse schwoam", so der Referent.

Die Ursprünge vieler heute auch in unseren Breitengraden selbstverständlich verwendeter Gewürze liegen im mesopotamischen Raum - der "Wiege des Ackerbaus" -, in Indien und auch im ostafrikanischen Hochland. "Gold, Weihrauch und Myrrhe" brachten die heiligen drei Könige, wahrscheinlich war es aber eher Safran - das Gold der Perser -, weil es so unerschwinglich war und ist. Auch praktische Tipps gab Thomas Janscheck den Interessenten mit auf den Weg: der ungünstigste Platz für Gewürze sei in der Küche über dem Herd, das sei nämlich "zu heiß, zu hell und zu trocken".
 

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