Der Marsch des Lebens – eine Andacht in Pfaffenhofen
(Pfaffenhofen, mh)Der Marsch des Lebens – eine Andacht in Pfaffenhofen
Eine Gedenkandacht für die Opfer der Todesmärsche der letzten Kriegstage vor 70 Jahren, fand am Denkmal für die Opfer der Nazi Diktatur in Pfaffenhofen statt. „Für die Opfer und im ehrendem Gedenken an die, die überlebt haben“ – Erinnern – Versöhnen - ein Zeichen setzen! Der Marsch Lebens steht auch, für nie wieder schweigen.
70 Jahre nach dem Holocaust, in einer Gegenwart mit erneut aufflammendem Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit setzt die Die Marsch des Lebens Bewegung http://www.marschdeslebens.org/ mit ihren bundesweiten Aktionen miterlebbare Zeichen, gegen das Vergessen. Mit dem Ableben der letzten Zeitzeugen werden die furchtbaren Geschehnisse immer abstrakter, fehlen den Menschen der Gegenwart greifbare Anker der Erinnerung. Das kürzlich eröffnete Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus, neben dem Haus der Begegnung in Pfaffenhofen an der Ilm, ist so ein Anker, ein erlebbarer Ort der Versammlung und des Austausches. Der rote Stahlträger soll wie ein Stachel im Fleisch der Pfaffenhofener wirken und weithin ein „Nie wieder!“ signalisieren.
Mit einer Gedenkstunde auf dem Gelände des KZ Hersbruck startete der Marsch des Lebens am 23.April und wird über 4tägige Etappen, rund 200 KM, den Weg der Häftlinge in das KZ Dachau nachvollziehen. Die Baptistengemeinde Pfaffenhofen hat in Zusammenarbeit mit den örtlichen Glaubensvertretern und den Organisatoren des Gedenkmarsches, eine Andachtsstunde am Rande der Route organisiert.
Eine einzelne Geige stimmte die Besucher ein, der Verkehrslärm und lachende Kinderstimmen, gaben die Hintergrundmusik.
Wir leben in einer schnellen Gegenwart, die Gedenkstätte ist unter freiem Himmel und eine Andacht muss nicht immer leise sein. Eindringliche Ansprachen der verschiedenen Glaubensvertreter, appellierten an die Wachsamkeit der Generationen „danach“, forderten auch die Politik auf, ihren Teil des Erbes mit Anstand zu tragen. Die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer und der Umgang mit Asylbewerbern ist Anlass genug seine Zivilcourage zu überprüfen. Das dritte Reich war kein plötzliches Ereignis, sondern das Ergebnis von Intoleranz, Oberflächlichkeit, Fremdenhass und latentem Antisemitismus im geschichtlichen Vorfeld. Es gilt die eigne Bequemlichkeit zu überprüfen und die reflexartige Abschiebung der Schuld auf die beteiligte Generation zu hinterfragen.
Am SONNTAG, den 26. APRIL 2015 treffen sich, um 15:00 Uhr die verschiedenen Märsche aus Bayern zu einer Feierstunde im KZ Dachau. Wer sich noch eingehender mit dem Thema befassen will oder auf den Todesstrecke der Häftlinge mitgehen will, kann sich hier http://www.hersbruckbisdachau.de/routen.html , genauer informieren.
Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Pfaffenhofen
http://www.pfaffenhofen.de/pres.phtml?La=1&FID=310.5656.1&La=1
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