Marktführung: „Der Gump geht um“
(Wolnzach, ted)Der Gewerbeverband Wolnzach nutzte seinen Stammtischtermin, um Michaela Eisenmann und Julia Mirlach einzuladen, seinen Mitgliedern die neueste Führung durch den Markt Wolnzach vorzustellen: die letzten Tage des Räubers Ferdinand Gump.
Er wurde in Wolnzach am 4.6.1873 festgenommen, nach einer wilden Flucht durch den Ortskern. Diese Wege stellen die beiden Führerinnen nach und halten dabei immer auch einen Blick auf die Gebäude Wolnzach vor 150 Jahren. Kaum zu glauben, dass damals der Hopfen noch keine wichtige Funktion einnahm und Wolnzach nur 1400 Einwohner zählte. Die 6 Brauereien konnten nur überleben wegen des starken Tourismus.
Gump galt damals wie heute als Monster, als Mörder. Er schoss seinen Kumpanen Eduard Gänswürger brutal nieder. Doch er endete nicht am Schafott, sondern durch Tbc im Gefängnis. Ein Getriebener, der auf Brutalität setzte und schließlich als Outlaw verlor. Jede Form von Glorifizierung wie bei Robin Hood stimmt nicht.
Durch die Führung seit 2014 wurden einige historische Quellen neu bewertet. Ungenauigkeiten konnten ausgemerzt werden. Doch es stimmt: Gump wurde in Reichertshofen an die Münchner Justiz übergeben. Die Fußfesseln erhielt der Markt Wolnzach erst ein gutes Jahr später zurück.
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