Satteldach oder Walmdach?
(Au/Hallertau/Dellnhausen, sia)
Wie darf in dem neuen Baugebiet in Dellnhausen im Bereich des östlichen Bergweges gebaut werden. Das kleineBaugebiet mit 4 Parzellen zwischen 500 und 600 Quadratmetern sorgte für Diskussionsbedarf. Der Marktgemeinderat hatte auf der jüngsten Sitzung die Aufgabe über die Festsetzungen des Bebauungsplanes zu beraten.
Vorerst hat es noch keinen offiziellen Namen und läuft unter Baugebiet „im Bereich östlich des Bergweges“. Die vier Bauplätze sollen im Einheimischenmodell vergeben werden. Zwei davon gehören dem Markt Au, die anderen beiden sind privat. Nun war es an den Marktgemeinderäten, Punkt für Punkt mit Planer Peter Wacker aus Nandlstadt durchzuarbeiten. Erleichtert wird das Verfahren durch einen gültigen Flächennutzungsplan, aus dem der Bebauungsplan erschlossen werden kann.
Die lange Zufahrt ist bedingt durch die doch recht schwierige Erschließung des Baugebietes, erläuterte der Architekt. Am Ende dieser Zufahrtsstraße ist eine Wendemöglichkeit vorgesehen, hierfür wird die Fläche von einem der vier Grundstücke genommen. Sollte diese Fläche aufgrund eines weiteren Ausbaus des Baugebietes nicht mehr benötigt werden, fällt der Grund wieder auf den Eigentümer zurück. Das war den Gemeinderäten bis dahin noch alles klar, doch als es dann zu den Festlegungen des Bebauungsplanes ging, war schon mehr Diskussionsbedarf. Schon bei der Frage Satteldach oder Walmdach gingen die Meinungen auseinander. Peter Wacker hatte eine lockere Handhabung vorgeschlagen, denn der Trend gehe immer mehr in Richtung Toscanahaus. „Wir leben auf dem Land“, warf Heiner Barth ein, für den nur Satteldächer in Frage kommen. Michael Hagl möchte das den Häuslebauer selbst überlassen, „das ist doch reine Ansichtssache“. Beatrix Sebald hingegen ist kein Freund von Walmdächern, „das passt einfach nicht“. Andreas Baumann sieht das lockerer, „wenn Einer ein Walmdach bauen will, dann soll er doch, die Zeiten nur Satteldächer zu bauen sind vorbei“. Schließlich rang sich das Gremium mit vier Gegenstimmen zu einer freien Entscheidung bei der Dachwahl durch. Bei der Dachneigung war man sich schneller einig. Statt wie vom Planer empfohlen, sie auf 20 bis 30 Grad zu legen, entschied sich die Mehrheit der Marktgemeinderäte für die steilere Variante mit 25 bis 35 Grad. Nur kein grün oder blau bei den Dachfarben, aber mit dunkleren Tönen, wie schwarz oder braun zu den üblichen ziegelroten oder naturroten Dächern konnte sich Gremium anfreunden. Gabionen oder geschlossene Vollmaueren zwischen den einzelnen Grundstücken wurden einstimmig abgelehnt und Bauten von Nebengebäuden oder Gartenhäuser dürfen maximal 15 Quadratmeter des Grundstückes einnehmen.
Was einen offiziellen Namen für das neue Baugebiet anbelangt, diese Frage wurde an diesem Sitzungsabend noch nicht geklärt. Vielleicht haben da ja auch die Dellnhauser selbst eine Idee.
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