Auf den Spuren des grünen Goldes
(Wolnzach, hr)Was passiert eigentlich hinter den Mauern der Firma Nateco2? Hopfenextraktion! Doch was sich hinter diesem Begriff wiederum genau verbirgt, das wollte der Wolnzacher Obst- und Gartenbauverein genauer wissen und stattete der Wolnzacher Firma einen Besuch ab.
„Man fährt immer dort an dieser Firma vorbei, und fragt sich, was hinter den hohen Mauern passiert“, so Georg Schmidpeter. Ein Grund, den Arbeitern einfach einmal über die Schultern zu schauen. „Uns freut das Interesse an unserem Unternehmen gerade auch von örtlichen Vereinen sehr“, erklärt Nadine Igl. Ohne große Vorrede entführte sie die Gruppe dann in das Reich der Physik. „Mittels Druck und Kohlendioxid extrahieren wir aus den unterschiedlichsten Naturstoffen Inhaltsstoffe heraus“, erklärt die Leiterin des Marketings.
Der Hopfen ist dabei die Pflanze mit der alles begann. „Heute zählt dieses Werk zu den größten weltweit“, erklärt Igl. Rund 10.000 Tonnen Hopfen werden dort jährlich verarbeitet. 98% davon gehen in die Brauwirtschaft. Bier brauen mit Hopfenextrakt - entspricht das dem bayerischen Reinheitsgebot? Die Antwort: ein klares Ja! „Wir verwenden keine Lösungsmittel, sondern CO2“, führt Nadine Igl weiter aus. Mittels dieses Stoffes wird die für den Brauprozess so wertvolle Alphasäure aus den Hopfenpellets gewonnen und anschließend in Dosen oder Fässer verpackt an die Brauer geschickt. „In drei bis vier Wochen werden wir dann auch den ersten Hopfen aus der Ernte 2015 verarbeiten“, erklärt die Leiterin des Marketings. Dabei liegt der Vorteil klar auf der Hand: Während der Rohhopfen bei längerer Lagerung viel von seinen Inhaltsstoffen verlieren würde, ist das Extrakt deutlich länger haltbar. Aber nicht nur das „grüne Gold“ wird dort weiterverarbeitet, auch Kakao, Sabal und Rotalgen werden dort extrahiert. „Bei uns können viele Naturstoffe verarbeitet werden.“ Der Schwerpunkt liegt dabei, wie Igl weiter ausführt, in der Weiterverarbeitung der Produkte für die Lebensmittelindustrie.
„Es ist wirklich beeindruckend“, erklärt Georg Schmidpeter am Ende der knapp zweistündigen Führung. „Ein sehr detaillierter informativer Einblick“, fügte er weiter an und erwähnte dabei, dass man sich schon im letzten Jahr auf die Spuren des Hopfens begab. Damals besichtigte der Verein die Bioerdgasanlage Oberlauterbach, die zu einem Großteil mit Hopfenrebenhäcksel betrieben wird.
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