Mysteriöse Umstände bei Brand in Flüchtlingsunterkunft
(Ingolstadt, rt)Eine brennende Flüchtlingsunterkunft im Ingolstädter Nordviertel beschäftigte in den heutigen Morgenstunden ein Großaufgebot von Rettungskräften. Es gab mehrere Verletzte durch Rauchgasvergiftungen. Vor wenigen Minuten sind momentan noch nicht genau zu durchschauende Details dazu bekannt geworden.
Gegen 5.50 Uhr schlug die Brandmeldeanlage in der Asylbewerberunterkunft mit rund 100 Bewohnern an. Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehr rückten daraufhin eilends zum Brandherd aus. Vor Ort an der Haenlinstraße stellte sich heraus, dass in einem Kellerzimmer ein Feuer ausgebrochen war. Der Brand konnte durch die Berufsfeuerwehr Ingolstadt schnell gelöscht werden. Alle Bewohner wurden zunächst evakuiert und mit Shuttlebussen in eine andere Unterkunft verlegt. Durch den Brand erlitten zwei erwachsene Frauen und zwei Kinder im Alter von ein und sechs Jahren Rauchgasvergiftungen und sind zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Voraussichtlich am heutigen Abend oder am morgigen Freitag können die Verletzten aber die Klinik bereits wieder verlassen.
Das Zimmer brannte völlig aus und Teile der Außenfassade des Hauses wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 50.000 Euro. Nicht betroffene Gebäudeteile der Unterkunft konnten zwischenzeitlich von den Bewohnern wieder bezogen werden.
Die Ermittlungen der Kripo und der Staatsanwaltschaft Ingolstadt brachten zutage, dass ein 22-jähriger syrischer Bewohner der Unterkunft gegen 2.20 Uhr die Heckscheibe eines vor der Unterkunft geparkten Pkw der Marke Porsche eingeschlagen und einen Besucher mit einem Messer bedroht hat. Kurze Zeit später konnte der Syrer in der Nähe des Viehmarktplatzes in Gewahrsam genommen und musste wegen Gemein- und Eigengefahr in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Der 22-jährige Mann bewohnte zuletzt das Stunden später ausgebrannte Zimmer.
Anhaltspunkte für eine Fremdeinwirkung von außen hätten sich bislang nicht ergeben, teilt das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit. Die Brandermittler der Kripo Ingolstadt setzten ihre Tatortarbeit am heutigen Nachmittag fort. Dabei wurde auch ein Gutachter des Bayerischen Landeskriminalamtes hinzugezogen.
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