Café Hipp: Lebzelter-Werkstatt im Bayrischen Fernsehen
(Pfaffenhofen, wk)
Viel Trubel am Hauptplatz wegen die Fernsehübertragung über die Herstellung von Lebkuchen im Café Hipp. Ein Trupp von Technikern parkte schon um die Mittagszeit die Technik- und Übertragungswagen vor dem Café Hipp und bereitete sich auf die Live-Übertragung am späten Nachmittag vor. Moderator Matthias Flasskamp hatte sich schon Tage vorher über das Thema bei Hans Hipp informiert.
Die Fernsehübertragung des Bayrischen Rundfunks war Teil einer Serie über Unternehmen in Bayern, so wie vor einiger Zeit auch ein Bericht über das Unternehmen Scheba aus Eschelbach erschien, das neben Fenstern und Türen auch Bodenbeläge aus alten Weinfässern herstellt. Der rührige Konditormeister Hans Hipp hatte mit seinem vor kurzem veröffentlichten Buch über die Tradition der Lebzelter und seine Lebkuchentage von Donnerstag, 12. bis Sonntag, 15. November, Aufsehen erregt, so dass ein Bericht über dieses Traditionsunternehmen, aus dem auch der Kindernahrungshersteller Hipp hervorgegangen ist, nur konsequent war.
von den Zutaten....
Hans Hipp hatte im Erdgeschoss seines Cafés eine Art Zeitmaschine der Lebzelter-Herstellung aufgebaut, so dass von den ersten Schritten bis zum endgültigen Produkt alles erklärt werden konnte.
...bis zum Endprodukt
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Konditorreibereich im zweiten Stock des Hauses waren chic gekleidet und trugen ihre hohen Konditormützen mit Stolz, während sich Hans Hipp noch einmal vor Beginn der Veranstaltung die Ruhe gönnte, seinen vorbereiteten Text durchzugehen, denn es sollte bei der Präsentation bloß nichts schief gehen. Vorher waren alle Zutaten aufgebaut, die Schokolade wurde auf einer warmen Platte laufend kräftig gerührt, damit sie flüssig bleibt sowie der Teig vorbereitet, der zum Reifen in der Regel 6 Monate liegen muss.
Kurz vor Übertragungsbeginn war die innerliche Anspannung aller Beteiligten deutlich spürbar, nervös wurden Uhren verglichen und über Funk mit der Sendezentrale Details abgeklärt bis es dann hieß: „Wir gehen auf Sendung“.
Die Beleuchter traten in Aktion, Kabel wurden hinterher gezogen, und der Moderator Flasskamp und Hans Hipp erläuterten vor zwei laufenden Fernsehkameras den Produktionsprozess sowie die Geschichte der Lebzelter. Dieses Handwerk wird im Hause Hipp seit 13 Generationen ununterbrochen ausgeübt und die Modeln (die Holztafeln für die Figuren der Lebkuchen) sind teilweise bis zu 400 Jahre alt und können auch im kleinen Museum des Café Hipp bestaunt werden.
ein Blick ins Hipp-Museum
In der Konditorei des Cafés werden jährlich bis zu 5 Tonnen dieses Teigs verarbeitet. Die Honiglebkuchen sind nach Auskunft von Hans Hipp das älteste süße Gebäck der Menschheit und nur die Lebzelter durften früher den Honig der Bienen für die Gebäckproduktion verwenden.
Das Gespräch der beiden ging locker über die Bühne und Moderator Matthias Flasskamp stellte immer wieder Zwischenfragen, auch an die Mitarbeiter von Hans Hipp. Da die Sendung auf zwei Programmpunkte verteilt war, der erste Teil in BR Regional Oberbayern, der zweite Teil in der Abendschau des Bayrischen Fernsehens, gab es zwischen beiden Sendeteilen eine Pause die zum Atemschöpfen von allen genutzt wurde und die „Wetterfee“ des 3. Programms, Kathrin Rohrmoser, nutzte die Gelegenheit, um vor dem von der Fernsehtechnik extra beleuchtetem Pfaffenhofener Rathaus das Wetter für den nächsten Tag anzukündigen.
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