Imagine für alle Terroropfer dieser Welt
(Pfaffenhofen, rt)
Pianist Davide Martello machte es vor und spielte bei einem spontan arrangierten Konzert vor dem Bataclan in Paris, an jenem Ort, an dem bei den Anschlägen am vergangenen Freitag so viele Menschen ihr Leben lassen mussten. Mit John Lennons Friedenshymne „Imagine“ rührte er die Menschen zu Tränen. Nach Martello in Paris taten dies am heutigen Abend viele Pfaffenhofener in der Moschee an der Hohenwarter Straße.
Punkt 19 Uhr waren zahlreiche Bürger am Kulturzentrum der türkisch-islamischen Gemeinde, um den bewegenden Moment mit anderen Gleichgesinnten zu teilen. „Flüchtlinge und Zivilgesellschaft gedenken gemeinsam den Opfern der schrecklichen Attentate in Paris und Beirut“ lautete der Aufruf der Initiatoren. Neben Paris war die libanesische Hauptstadt Beirut einen Tag vor dem Pariser Anschlag Ziel von Jihadisten; zwei Selbstmordattentäter haben in einer Einkaufsstraße des schiitischen Viertels von Bourj al Barajneh als Vergeltung für die Intervention des Hisbollah in Syrien 43 Menschen mit in den Tod gerissen. Der "Islamische Staat", in Syrien bekanntlich Kriegsgegner des Assad-Regimes und der mit ihm verbündeten libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah, hat sich bereits zur der Tat bekannt. Nur wenige Stunden darauf begannen in Paris die Anschläge, vermutlich als Rache für französischen Luftschläge gegen den IS im Irak und in Syrien. Gewidmet war die kurze Gedenkfeier aber auch „den Opfern von Terrorismus in der ganzen Welt“, so SPD-Stadtrat Markus Käser in seiner kurzgehaltenen Begrüßung.
Michael Hermann, Chef des örtlichen Intakt Musikstudios, begleitete auf dem Klavier den Grünen-Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek und Käser zu ihren Gitarren. Nach einer Schweigeminute spielten sie gemeinsam mit den das Lied singenden Menschen "Imagine" um zu zeigen: "Wir stehen zusammen für Frieden auf der Welt!“ Janecek sagte angesichts der zahlreichen Teilnehmer: „Es bewegt mich sehr, dass so viele gekommen sind.“
Der Massenmord an Zivilisten in Paris und Beirut sei ein Angriff auf uns alle. Die Flüchtlinge seien zu uns gekommen, um Sicherheit und Schutz zu finden vor diesen wahnsinnigen Massenmördern, hieß es bereits in der über soziale Netzwerke verbreiteten Einladung. Gemeinsam wolle man ein Zeichen setzen für Frieden und Verständigung. All jenen trete man damit entgegen, „die die Ängste der Bevölkerung ausnutzen wollen", so unisono Käser und Janecek, die spontan den Aufruf miteinander initiiert haben.
Neben Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) nahmen an dem Gedenken auch etliche Stadträte der Kreisstadt teil.
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