Verleihung des Pfaffenhofener Naturschutzpreises an 25 Landwirte
(Pfaffenhofen, hal)Die Gewinner des Naturschutzpreises 2015 mit Vertretern des LBV, der Familie Scheller und Landrat Martin Wolf.
25 Landwirte wurden am Mittwoch, den 18. November im Festsaal des Rathauses mit dem Pfaffenhofener Naturschutzpreis ausgezeichnet, der von der Kreisgruppe Pfaffenhofen des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) verliehen wird.
Heuer gibt es einen „Bruch in der Tradition“, wie Professor Leppelsack, der Vorsitzende des LBV erzählte, denn die letzten sechs Male erhielt immer nur eine Person die Ehrung. Der LBV verlieh den Preis, der von der Familie Scheller (Scheller Mühle) gestiftet und mit 1000 Euro dotiert ist, deshalb an so viele Personen, weil sie alle einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz in der Landwirtschaft leisten, was nicht selbstverständlich ist.
Josef Schellerjunior aus der Stifterfamilie betonte, dass der Preis zum einen den Einsatz der Gewinner ehren, zum anderen aber auch für das Thema Naturschutz sensibilisieren soll. Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker lobte den LBV, indem er meinte: „Wir hätten den Preis erfinden müssen, wenn Sie es nicht getan hätten!“ Landrat Martin Wolf, der Schirmherr der Veranstaltung, zeigte Hochachtung vor dem Einsatz der Gewinner, die weit mehr als gesetzliche Normen einhalten, sondern darüber hinaus einen wichtigen und freiwilligen Beitrag zum Artenschutz leisten. Auch die Bürgermeister Manfred Russer aus Hohenwart und Christian Staudter aus Geisenfeld gratulierten den Landwirten und freuten sich über ihr Engagement.
In Hans-Joachim Leppelsacks Laudatio erfuhr man, dass sich die Gewinner für vier Artengruppen besonders eingesetzt haben: Für den seltensten Vogel in Bayern, den Brachvogel, haben 14 aktive Landwirte u.a. Brachvogelgelege auf ihren Feldern eingezäunt und sie unterstützen somit den Erhalt des Vogels, der sich auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten befindet. Ausgezeichnet wurden Rupert Ritzer, Jakob Reicheneder, Rudolf Reicheneder, Anton Niedermeier, Ernst Niedermeier, Georg Kirmer, Simon Weber, Josef Reis, Josef Fuchs senior, Egidius Haunz junior, Roland Lechner, Walter Geistbeck, Ludwig Schnurrer und Franz Xaver Reitberger.
Die weiteren Gewinner Helmut Schmid, Stefan Kaind, Martin Überl, Sebastian Kürzinger, Sieglinde Gröber, Johann Kürzinger, Christian Königer und Hans Niedermaier tragen dazu bei, dass die Heidelerche, die ihre Nester auf Bifängen in Hopfengärten baut, weiterhin in der Hallertau beheimatet bleibt. Viele Beteiligte stellen dafür ihre Flächen kostenlos zur Verfügung bzw. helfen mit ihrem Fachwissen weiter.
Aktiven Amphibienschutz leisten das Ehepaar Gerlinde und Hubert Lehmair und Landwirt Franz Wittmann, die sich für
die gefährdeten Wechselkröten und Laubfrösche einsetzen, indem sie die Tiere u.a. durch Bereitstellung und Erhalt von Laichgewässern unterstützen.
Nicht zuletzt wurde der große Einsatz von Wolfgang Hagl für das Rebhuhn geehrt, das eine sehr starke Einbuße im Bestand verzeichnen musste. Für den Vogel wurde eine Fläche von der Scheller-Mühle bereitgestellt, die jetzt von Wolfgang Hagl gepflegt wird.
Unter den vielen Gästen waren Vertreter von Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft sowie auch einige Preisträger der letzten Jahre zu sehen. Das gewonnene Preisgeld wird für Nisthilfen, zum Beispiel für die Schleiereule, auf den Grundstücken der Gewinner verwendet. Auch das Preisgeld vom letzten Jahr wurde für ein Vogelschutzprojekt verwendet, und zwar für die Wiederansiedlung der Bekassine, und man darf jetzt hoffen, dass sie ab dem Frühjahr 2016 in den Landkreis zurückkehrt.
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