Rudelzhausen auf alten Karten
(Rudelzhausen, cg)
Zu einem interessanten Vortrag über die Geschichte Rudelzhausens anhand alter Karten lud der Kulturverein " Der Schimmelbote" in den Sitzungssaal des Rathauses ein. Auch Hausherr Bürgermeister Schikaneder war unter den ca. zwei Dutzend Zuhörern, die vom Vorsitzenden und Gemeinderat Bruno Stahl begrüßt wurden.
"Unsere Heimat auf alten Karten", so der Titel der Veranstaltung, ging im ersten Teil, präsentiert von Waldemar Höhenberger, auf die Geschichte der Kartographie ein. Schon die Römer fertigten Karten ihrer besetzten Gebiete in Deutschland an. Allerdings waren diese zwar militärisch gesehen genial, allerdings topografisch äußerst ungenau. Erst Herzog Albrecht V. von Bayern erteilte im 16.Jhd dem Philipp Apian den Auftrag, Bayern neu zu vermessen, was dieser in nur 8 Jahren hervorragend bewerkstelligte: Bayern war im 16.Jhd das "bestvermessene Land der Welt".
Erste mit unseren heutigen Landkarten vergleichbare Karten gab es dann ab der Mitte des 18. Jhds, angeordnet durch Kaiser Napoleon Buonaparte, der für seine militärischen Feldzüge genaue Karten benötigte. Vervollständigt wurde dieses Achiv ab 1807 durch das "topographische Bureau" unter der Zuständigkeit von Minister Graf Montgelas.
Bruno Stahl stellte nun im Vergleich alte Karten der Gemeinde Rudelzhausen, beginnend im Jahr 1812, vor. Diese wurden extra im Vermessungsamt München kopiert, die Gemeinde selbst hat nur etwas jüngere Karten in Besitz. Sehr interessant dabei war der Vergleich von aktuellen Karten der Ortsteile im Vergleich zu den Karten von 1812, 1862 und 1912. Bereits auf den ältesten Karten waren die landwirtschaftlichen Betriebe zu sehen, die meistens fast unverändert in ihrer Lage bis heute zu erkennen waren. Einzelhäuser, wie heute zu sehen, gab es damals noch überhaupt nicht, es sei denn, Schmieden, Wagner oder Mühlen. Diese vor allem entlang dem Hennenbach vor Tegernbach. Schon damals gab es kleine Hopfengärten, die wirklich nur Gartengröße hatten, und deshalb auch nicht Hopfenäcker heißen. Auch die Reste der alten Schlossanlagen von Grünberg und auch Kirchdorf konnte man erkennen. Die interessierten Zuschauer nahmen regen Anteil an dem Vortrag, so mancher alter Hofname wurde wieder aus dem Gedächtnis geholt, allen voran bestach mit einer unglaublichen Kenntnis der Geschichte Rudelzhausens der Feldgeschworene Georg Felber aus Hagmühle, der buchstäblich jedes Gebäude im Gemeindebereich und meistens dessen Geschichte aber auch die Topographie und landschaftlichen Besonderheiten weiß.
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