Bürgerversammlung Sandelzhausen
(Sandelzhausen, sh)
Nach den bereits abgehaltenen Bürgerversammlungen in den Ortsteilen Steinbach, Ober-/Unterempfenbach, Lindkirchen und Ebrantshausen versammelten sich am Freitag auch zahlreich die Bürger aus Sandelzhausen im Gasthaus Wimmer, um ihren Sorgen und Nöten Gehör zu verschaffen. Bürgermeister Reiser und zweiter Stellvertreter Matthias Bendl waren zusammen mit einer Handvoll Stadträten gekommen um die brisantesten Themen offen durchzusprechen und eine Lösung zu finden.
Das Interesse an der jüngsten Bürgerversammlung war auch in Sandelzhausen groß, weshalb die Wirtsstube der Schlossbrauerei Wimmer bestens gefüllt war. Glücklicherweise waren die angesprochenen Themen, die den Bürgern unter den Nägeln brannten nicht allzu schwerwiegend. Die teilweise haarsträubenden Verkehrssituationen an bestimmten Gefahrenstellen kristallisierten sich als Schwerpunkt der Diskussionsrunde heraus. Themen wie Asyl oder auch die Baustelle am Schulzentrum, die gegenwärtig gesperrt ist, wurden erstaunlicherweise so gut wie gar nicht angesprochen.
Bericht des 1. Bürgermeisters
Wie gewohnt erfolgte zunächst ein Bericht des Stadtoberhauptes zu den ausgewählten Feldern Finanzen, Innenstadtbelebung und Schulen. Noch sei die finanzielle Situation mehr als solide, doch mit der 2016 abzuführenden Kreisumlage von ca. 7,5 Mio. € werde dieses Polster enorm geschröpft. „Wir müssen von diesem Satz runter“, lautete Reiser´s klare Forderung, der sich diese Tage erst mit einer Reihe von Bürgermeistern aus der Region zusammengetan hatte, um einen Antrag zur Minderung der Hebesätze zu formulieren. Zudem werfen größere Projekte wie die Sanierung der Hallertauer Mittelschule mit einem voraussichtlichen Gesamtaufwand von 15 Mio. €, von denen rund 9 Mio. € an Endverbindlichkeit zu Lasten des Haushaltes fallen, ihren Schatten voraus.
Ferner betonte der Bürgermeister, dass es hinsichtlich der (Wieder)belebung der Innenstadt Nachholbedarf gebe. Mit der Altstadtsanierung habe man bereits vieles getan. Doch könne von einem um sich greifenden „Aussterben“ keines Falls die Rede sein. Eines steht jedoch unumstößlich fest - der äußerst erfolgreiche Bürgerantrag der Werbegemeinschaft zwingt nun zum Handeln, weshalb man demnächst im Stadtrat über einen Stadtentwickler entscheiden wird.
In Punkto örtliche Schulen fiel das Urteil der Bürgermeisters sehr positiv aus. Nicht nur, dass die Lehrkräfte eine hervorragende Arbeit angesichts der momentan diffizilen Flüchtlingslage leisten. Es bestehe auch ein reger Austausch zwischen der Stadt und den Bildungseinrichtungen, für Verbesserungsvorschläge sei man stets offen. Reiser führte an, dass die Sandelzhausener Grundschule erst kürzlich einen neuen Anstrich erhielt und dass wegen des prognostizierten Bedarfs in ein paar Jahren die Raumkapazitäten erweitert werden müssen.
Die Stimmen der Bürger
Etwas lauter wurde es in der Runde, als Verkehrssituation an der Auffahrt zur Raiffeisenstraße zur Sprache kam. Entlang dieser verläuft ein Gehweg, der eine absolute Gefahrenquelle darstellt, weil er immer wieder Radfahrer, insbesondere Kinder, in die Quere kommen. Die Bürger bemängelten eine fehlende Markierung bzw. Beschilderung zum Schutze Radfahrer und auch Fußgänger. „Wir werden die Situation vor Ort von Fachleuten prüfen lassen und entsprechende Maßnahmen ergreifen“, versprach Reiser.
Für erhitzte Gemüter sorgte auch die Verkehrssituation in der General Hopf Straße. Besonders zum Leidwesen der örtlichen Feuerwehr parken hier trotz eingeschränktem Halteverbot immer wieder unzählige Autos auf dem rechten Fahrstreifen. Für die Feuerwehreinsatzkräfte sei dieser Zustand die „reinste Katastrophe“, zumal es im Ernstfall für das Löschauto kein Durchkommen gäbe. Etwas getan werden muss auch an der Fußgängerampel bei der Sparkasse. Am besten wäre hier eine Schaltampel, die zu Stoßzeiten manuell bedient werden könne, waren sich Bürger und auch Bürgermeister einig.
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