Süße Klänge aus alter Zeit
(Wolnzach, msk)Die Musikerkombo Aura dulcis gab am gestrigen Ewigkeitssonntag in der Wolnzacher Auferstehungskirche ein Konzert der besonderen Art. Selten hört man noch historische Instrumente die Musik spielen, für die sie einst gemacht wurden. Renaissance und Frühbarock hielten gestern musikalisch Hof, atmosphärisch gut zur Vorweihnachtszeit passend.
Bereits zum sechsten Mal gastierten die acht Musikerinnen und Musiker mit ihren Blas- und Saiteninstrumenten im evangelischen Gotteshaus. Pastor Baldeweg freute sich, Aura dulcis wieder in der mollig warm geheizten Kirche begrüßen zu dürfen, wo sie einen festen Platz am Ewigkeitssonntag inne haben. Den namentlich „süßen Windhauch“ verbreiteten sie unter der Leitung von Ulrike Steinbach mit Tanz- und Festmusik aus dem 16. Jahrhundert. Regelmäßig gastieren sie beispielsweise beim Schlossfest in Neuburg – der passende Rahmen für die Musik, die einen sofort auf Feste bei Hofe versetzt. Die wechselnden Rhythmen, die vielen unterschiedlichen Flöten – lieblich trällernd oder quäkend antreibend wie die historischen Cornamusen und Krummhörner – aura dulcis beherrscht seine Klangvielfalt, trotzdem sich die alten Gamben beharrlich weigern, gestimmt zu bleiben. Herausfordernd sind auch die wechselnden Takte, die den Musikern schon souverän im Blut liegen, und wo sich die Zuhörer fragen, welche alten Tänze man dazu sehen könnte.
Blockflöten, Gemshörner, Krummhorn, Baß- und Alt/Tenorgambe, Oktavgitarre, Cornamuse – dazu allerhand Schlagwerk. Zurecht denkt man bei diesen Instrumenten an Mittelaltermärkte, Renaissance- und Altstadtfeste. Romantisch-fröhlich und entspannt klingen die Lieder von beispielsweise Orlando di Lasso (berühmtester Countertenor seiner Zeit), Antony Holborne oder Melchior Franck. Aura dulcis pflegen, was erhalten wurde und werden sollte, und gaben auch gestern wieder die Möglichkeit, in eine vergangene Zeit zu schnuppern, deren Musik ihren Zauber nicht verloren hat.
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