CSU für Halbe/Halbe
(Pfaffenhofen, rt)Eine Halbe/Halbe-Lösung beim Fahrpreis haben die beiden CSU-Kreisgeschäftsführer Fabian Flössler (l.) und Christian Moser für jugendliche Taxinutzer des Landkreises auf den Weg gebracht. Foto: CSU Pfaffenhofen
Einstimmig beschlossen hat der hiesige CSU-Kreisvorstand die Einführung eines salopp gesagt Halbe/Halbe-Taxis für Jugendliche. Damit folgte er einem Vorschlag der beiden CSU-Kreisgeschäftsführer und Sprecher der JU, Christian Moser und Fabian Flössler, die auf der vergangenen Sitzung ein entsprechendes Konzept vorlegten, wonach Jugendliche am Wochenende und vor Feiertagen künftig nur noch den halben Taxi-Fahrpreis zahlen müssten. Dies soll in Kürze von der CSU als Antrag im Pfaffenhofener Kreistag eingebracht werden.
„Das wäre eine riesige Verbesserung für die Jugendlichen im Landkreis Pfaffenhofen!“, meinen die Initiatoren Moser und Flössler. Gerade deshalb, weil Städte wie München, Ingolstadt oder Augsburg auf junge Menschen eine Sogwirkung entfalten würden, brauche man auch für diese Altersgruppe ein attraktives Angebot. „Wir wollen als CSU und Junge Union zeigen, dass wir die Jugend fest im Blick haben“, so die beiden Nachwuchspolitiker: „Für uns ist das ein Baustein für einen lebendigen ländlichen Raum, den ein Landkreis wie Pfaffenhofen für seine einheimische Jugend einsetzen sollte“.
Laut dem Vorschlag der JU soll das 50/50-Taxi für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 26 Jahren mit Erstwohnsitz im Landkreis am Wochenende (in der Nacht von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag) sowie vor gesetzlichen Feiertagen einschließlich Mariä Himmelfahrt gelten, wenn die Taxifahrt zwischen 19 Uhr und 6 Uhr des Folgetages begonnen wird. In diesen Fällen zahlt dann der Fahrgast nur noch die Hälfte des Fahrpreises. Den Rest würden der Landkreis und Sponsoren tragen. Ein weiteres wichtiges Ziel des 50/50-Taxis sei es, sogenannte Disko-Unfälle von jungen Autofahrern unter Alkoholeinfluss zu vermeiden, meinen Flössler und Moser. Diskofahrten seien die häufigste Unfallursache jugendlicher Autofahrer. Die Nutzung solle dem Konzept nach für die Jugendlichen über einen Berechtigungsausweis laufen, der online beim Landkreis beantragt werden und dann abgeholt werden könnte.
Zustimmung von oberster Stelle
Gefördert würden dann Fahrten innerhalb des Landkreises sowie Fahrten von oder nach Ingolstadt, Schrobenhausen und Petershausen. „Dies ist vor allem für die Jugendlichen aus den Randgemeinden und aus dem Landkreis-Norden wichtig“, machen die beiden CSU-Kreisgeschäftsführer deutlich. Das 50/50-Taxi für Jugendliche gibt es bereits in den bayerischen Landkreisen Donau-Ries, Schwandorf, Lichtenfels und in Neustadt an der Waldnaab. Der Landkreis Donau-Ries hat für sein 50/50-Taxi jährlich um die 40.000 Euro in den Kreishaushalt eingestellt. Dort habe es sich nachhaltig bewährt und insbesondere auch zur Verkehrssicherheit junger Menschen bei Disko-Fahrten beigetragen. Um beispielsweise bestehende Nacht-Rufbusse nicht zu gefährden, wollen CSU und JU erst Taxifahrten ab sechs Euro bezuschussen. Zudem sollte es aus Haushaltsgesichtspunkten auch eine Höchstgrenze beim Zuschuss des Landkreises geben. Landrat Martin Wolf (CSU), Landtagsabgeordneter und CSU-Kreischef Karl Straub sowie der CSU-Kreistagsfraktionsvorsitzende Reinhard Heinrich stimmten dem Konzept bereits zu und unterstützen es.
Ohne Bürokratie
Der CSU-Kreisvorstand schlägt vor, das Projekt zunächst für eine bestimmte Zeit auf Probe einzuführen. „Mit dem CSU-Kreisvorstandsbeschluss haben wir die erste große Hürde genommen“, so Moser und Flössler. Im Gespräch mit unserer Zeitung betonten die Kreisgeschäftsführer, dass es ihnen „besonders wichtig war, dass unser Konzept für alle Beteiligten möglichst unbürokratisch umzusetzen ist.“ Ein zu bürokratisches Modell würde entweder von den Fahrgästen oder den Taxifahrern nicht angenommen oder auch von der zuständigen Behörde nicht akzeptiert. „Deshalb schlagen wir beispielsweise vor, dass der für die Fahrt notwendige Berechtigungsausweis nur einmal vom Landratsamt oder dem Kreisjugendring ausgegeben wird und die Gültigkeit mit dem Tag endet, an dem der Nutzungsberechtigte das zulässige Nutzungsalter überschreitet.“ Für einen 16-Jährigen bedeute dies dann maximal zehn Jahre. Zudem solle der Ausweis unkompliziert beantragt werden können, um ihn dann beim Landratsamt oder einen alternativen Ausgabestelle abholen zu können. „Hierfür halten wir eine einmalige Bearbeitungsgebühr von fünf Euro für vertretbar.“
Kein Luxus
Wichtig sei es ihnen gewesen, so Moser und Flössler, „dass dieses Projekt nicht als Luxusausgabe angesehen wird.“ Man könne sich kaum vorstellen, wie hilfreich es für eine große Anzahl an Jugendlichen wäre, wenn sie mit dieser Möglichkeit sicher und ohne eigenes Auto von der Diskothek nach Hause kommen könnten. „Die meisten Verkehrsunfälle von jungen Autofahrern passieren, weil sie das Auto nicht stehen lassen können und alkoholisiert fahren oder sich einer ebenfalls alkoholisierten Gruppe anschließen.“ Die JU-Sprecher meinen außerdem, dass eingesehen werden müsse, dass viele junge Menschen, etwa nach der Ausbildung oder nach dem Studium, nicht mehr in ihre Heimat zurückkehrten, sondern die Vorteile großer Städte genießen wollten. „Je mehr attraktive Angebote wir für Jugendliche auch im Bereich des Nachtlebens schaffen, desto eher haben wir die Chance, dass wir diese jungen Menschen hier halten können.“
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