Peter Wittrich Xtett – Die Ankunft des Herrn
(Scheyern, mh)Peter Wittrich Xtett – Die Ankunft des Herrn
Der Wittelsbacher Saal des Klosters Scheyern hat seine erste Uraufführung bestanden, mit „Adventus – Die Ankunft des Herrn“ von und mit Peter Wittrich, wurde auch gleich noch der Begriff „Adventsoratorium“ neu geprägt.
Abt Markus Eller erzählte in seiner Einführung über ein Gespräch zwischen Kirchenmusiker Max Penger aus Pfaffenhofen und ihm, bei dem diese Begrifflichkeit zum ersten Mal erwähnt wurde. Nein von einem Adventsoratorium habe er noch nie gehört, aber das müsste der Kirchenorganist von St. Johannes Baptist eigentlich selber besser wissen. Aus dem „es war einmal“ ist nun ein „so könnte es einmal sein“ geworden. Musik Professor Peter Wittrich hat mit seinem Xtett eine Komposition mit Lesung (Christina Schäfer) arrangiert, die so einmalig wie ungewöhnlich ist.
Ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt im Innenhof des Klosters und ein vollbesetzter jungfräulicher Saal, in den frisch renovierten Schulflügel, bessere Voraussetzungen für eine Uraufführung kann es kaum geben. Andreas Stauber (Tenor) und Eva Zottele (Hackbrett) ergänzten das Peter Wittrich Xtett auf wundersame Weise. Die kräftige, gut verständliche Stimme des Tenors setzte eigene Akzente, in die sonst fließenden Stücke des Komponisten.
Das Hackbrett zauberte sphärisches zu den betonten Texten zur Weihnachtszeit. Advent heißt Ankommen, das ist mit der Auswahl der Texte, von Anselm Grün, über Joachim Ringelnatz, Rainer Maria Rilke, bis zum Kaschubischem Weihnachtslied im Dialekt gesprochen, gelungen.
Bei „O Heiland, reiß die Himmel auf“ zeigte sich die ganze Kraft des Komponisten Wittrich und das perfekte Zusammenspiel seiner Musiker (Thomas Laars, Kontrabass Max, Penger, Klarinette/A-Saxofon, Reinhard Greiner, Trompete, Erwin Gregg, Posaune und Michael Leopold an seinen zahlreichen Schlagwerken) Peter Wittrich am Akkordeon führt seine „Truppe“ durch die lange Musiknacht, es war mehr ein Schwingen zwischen den Themen, als eine stete Steigerung. Richtig weihnachtlich wurde es sinngemäß auch erst, mit den Liedern von Peter Cornelius „Die Hirten“, „Christkind“ und „Drei Könige“.
Ein starker Auftritt, gepaart mit einer gewissen Einmaligkeit des Ortes, das Adventsoratorium wird seinen Weg gehen und sich sicher weiter verändern. Peter Wittrich ist ein Garant für Ungewöhnliches an nicht gewöhnlichen Orten, seine Art mit Musik umzugehen, erreicht auch den „normalen“ Zuhörer. Der Abend war zwar lang und im Saal herrschten „Benediktinische“ Temperaturen, doch innerlich erfüllt war das Gehörte auch beim anschließenden Marktbesuch mit wärmenden Getränken, noch lange Thema.
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